BILDUNGSGUTSCHEINE SIND NOTWENDIG!
 
In Deutschland geben die Bundesländer je Schüler und Jahr zwischen 7.000 DM (Sachsen) und 12.600 DM (Hamburg) aus, wobei diese Gelder an die Schulbürokratien gehen, die darüber nach Vorgaben der Politiker entscheiden. Milton Friedman hat vorgeschlagen, die für Bildung vorgesehenen Staatsausgaben direkt an die Eltern auszuzahlen, indem sie für jedes schulpflichtige Kind einen Gutschein in Höhe der durchschnittlichen Ausgaben je Schüler erhalten. Diesen Bildungsgutschein können die Eltern bei einer Schule ihrer Wahl einlösen.

Das würde z. B. für die Eltern von 2 schulpflichtigen Kindern in Niedersachsen, wo je Schüler 9.000 DM jährlich ausgegeben werden, bedeuten, daß diese für jedes Kind einen Gutschein von 750 DM pro Monat erhalten würden. Entscheidend ist, daß die Eltern frei sind in der Wahl der Institution, in der sie ihre Kinder unterrichten lassen. Der Bildungsgutschein darf an keine Bedingungen geknüpft sein. Jede Bildungseinrichtung kann sich um die Einlösung der Gutscheine bewerben, eine staatliche Lizenz ist dafür nicht erforderlich.

Wenn es die Eltern wünschen, können sie ihre Kinder auch zu Hause unterrichten und damit den Gutscheinbetrag selbst erhalten. In den USA, wo zur Zeit ca. 1,2 Millionen Kinder im Elternhaus unterrichtet werden, hat man mit dieser Bildungsform gute Erfahrungen gemacht.
Selbstverständlich könnten Eltern, die das staatliche Schulwesen vorziehen, ihre Kinder dorthin entsenden. Der Unterschied zum heutigen Schulsystem bestünde darin, daß die staatlichen Schulen sich einem echten Wettbewerb stellen müßten, in dem die Eltern die entscheidende Instanz wären, denn sie würden durch die Vergabe der Bildungsgutscheine über Erfolg oder Mißerfolg einer Bildungseinrichtung befinden. Alle Unternehmen auf dem Schulmarkt wären daran interessiert, sich kundenorientiert zu verhalten. Die Eltern könnten jene Schule für ihre Kinder wählen, die ihrem Wertesystem am ehesten entspricht und die ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis anbietet. Eine Liberalisierung des Bildungsmarktes würde, ähnlich der Entwicklung auf dem unvollkommen deregulierten Telekommunikations- und Strommarkt, zu einer Senkung der Preise und einer Ausweitung des Angebotes führen.