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QUALITÄT in der Schule





Bessere Nutzung vorhandener Ressourcen



Der Wandel zur Wissensgesellschaft stellt Bildungssysteme vor neue Herausforderungen. Der Einsatz geeigneter Instrumente ist gefragt.



Die Austrian Foundation for Quality Management (AFQM) ist eine 1995 ins Leben gerufene Initiative der österreichischen Wirtschaft. "Wir sehen unseren Aufgabenbereich darin, Organisationen aller Branchen auf ihrem Weg zu "gelebter Excellence" zu fördern und zu begleiten", erklärt Johann Jäger, Geschäftsführer der AFQM.

Wobei Benchmarking auch im Schulbereich ein hilfreiches Instrument darstellt, die eigene Organisation zu entwickeln, um miteinander zu lernen und die Prozessabläufe zu verbessern. Ziel ist es eine Bestandsaufnahme der jeweiligen Schule und eine Selbstevaluation durchzuführen.

"Zur Zeit existieren noch keine Möglichkeiten zu überprüfen wie Schulen mit den ihnen zur Verfügung gestellten Budgets umgehen", erklärt Jäger. Es steht zu erwarten, dass öffentliche Mittel in Zukunft auch für den Schulbereich nicht mehr in dem Ausmaß wie bisher verteilt werden, sondern effizienter eingesetzt werden sollen, was verstärkten Wettbewerb zwischen Schulen zur Folge haben wird.

"Der politische Einfluss ist nach wie vor ausgeprägt und hindert innovative Schulleiter an der Verwirklichung marktorientierter Konzepte", meint Jäger. In diesem Zusammenhang verweist er auf das strittige Thema, dass Lehrer mindestens 18 Stunden verpflichtend Unterrichtsstunden geben müssen und sich den Rest der 40 Stunden frei einteilen können. "In Großbritannien besteht für Lehrer Anwesenheitspflicht in den Schulen und sie müssen die Zeit dafür verwenden, sich auf den Unterricht vorzubereiten", sagt Jäger. Diese hierzulande bestehende Art des Zeitmanagements verhindert auch einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch, der dazu genützt werden könnte, das Gesamtsystem Schule zu verbessern.

"Im Rahmen unserer Tätigkeit für den IQ-Award machten wir die Erfahrung, "dass die Kommunikation unter den Lehrern mehr als verbesserungswürdig ist", meint Jäger, "und eine Öffnung untereinander bereits eine Stärkung und Verbesserung des gesamten Systems zur Folge hätte." Darüber hinaus sehen Lehrer Benchmarking und Evaluierung eher noch als Kontroll- und nicht als Verbesserungsinstrument.

Problematisch sieht Jäger den Umstand, dass Direktoren ernannt werden, die über keine Managementerfahrung verfügen, wobei dies nicht nur für die Schule gilt, sondern auch im medizinischen Bereich bei der Bestellung von Primarärzten anzutreffen ist. "Es wäre empfehlenswert", meint Jäger, "dass zugleich mit der Direktorenbestellung auch Weiterbildungsmöglichkeiten im Managementbereich angeboten werden würden." (malech)