Mein Eindruck bei der Lektüre:
Ein erschütterndes Zustandsbild, falls es stimmt.
Die ÖGB Reform bedeutet Leistungsabbau.
Noch weniger Leistungen. Stimmt das, kann das sein?
Was bleibt denn noch über?
Warum haben wir bisher von dieser großartigen Infrastruktur
so wenig mitbekommen, so wenig davon für uns selber nutzen können? Gab es da jemals auch eine organisationsinterne Kontrolle? Ist es wirklich die Aufgabe der Herrn Raschauer und Fiedler, den ÖGB zu kontrollieren? Mit welcher Berechtigung? Oder kontrollieren diese Leute etwa im Auftrag der Regierung?

Ich oute mich, indem ich eingestehe, dass ich die Antworten
auf die aufgeworfenen Fragen nicht kenne (für mich ist der
ÖGB / die GÖD so etwas wie ein "unbekanntes Wesen"), aber
ich bin für "Belehrungen" zugänglich.

Mit ehrlicher Neugier
Günter Wittek

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KURIER Ausgabe vom: 25.11.2001

POLITIK VON INNEN: "Verwaltungsreform": ÖGB wird abgespeckt
von Daniela Kittner

Bisher war der Kampf gegen den "Faktor neun plus eins" Steckenpferd strenger Verwaltungsreformer wie Professor Bernhard Raschauer oder Rechnungshofpräsident Franz Fiedler. Jetzt entdecken auch Gewerkschafter, dass die Parallel-Strukturen in neun Bundesländern plus Wiener Zentrale ein verzichtbarer Luxus sind. Daher wird eine Folge der Fusionierung von Fachgewerkschaften - mittelfristig - sein, dass Außenstellen des ÖGB in Ländern sowie Bezirken abgebaut werden.

Dass damit eine weitere Schwächung des ÖGB zu Gunsten der neuen drei Fachgewerkschaften - Metaller/Privatangestellte, "Infra" (ÖBB, Gemeinde- bedienstete, Bau/Holz), Öffentlicher Dienst - einhergeht, ist offensichtlich. Und logisch.

Der Sinn des ÖGB-Apparats bestand darin, für jene kleinen Fachgewerkschaften, die sich keine "Flächenbetreuung" leisten konnten, einzuspringen. Die kleinen Gewerkschaften verschwinden jedoch. Der zweite Grund sind die Kosten. Nachdem der ÖGB selbst keine Beitrags- Einnahmen hat, sondern von den Mitgliedern der Fachgewerkschaften "gesponsert" wird, wollen die großen Gewerkschaften, die selbst die "Flächenbetreuung" ihrer Mitglieder schaffen, Parallelstrukturen des ÖGB nicht mehr alimentieren.

Laut Jahresbericht 2000 unterhält der ÖGB 79 Bezirkssekretariate, jeweils mit Obmann, Sekretär, Büros sowie acht Landesstellen, an die Jugend-, Frauen-, Pensionisten- und Bildungssekretariate angeschlossen sind. Finanzreferent Günter Weninger beziffert den Personalaufwand des ÖGB im Jahr 2000 mit 1,14 Milliarden Schilling. Zitat aus dem
Bericht: "Per 31. Dezember 2000 beschäftigte der ÖGB in den Gewerkschaften, Landesorganisationen sowie der Zentrale 1900 MitarbeiterInnen." Die Raumkosten betrugen 90, Bürokosten 194 Millionen S. Die Fachgewerkschaften wollen einen Teil des ÖGB-Personals übernehmen. [ .... ]





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