> Sehr verehrter Herr Kollege Eidenberger!
>
> Bin ich da nicht von Ihnen falsch verstanden worden: "Wie immer der
> Anreiz auch aussehen wird", wir brauchen einen Anreiz und nicht die
Herabwürdigung
> unserer Arbeit durch die öffentliche Meinung und folgliche
> Gesetzgebung
oder
> umgekehrt, das ist es, was ich herausgelesen habe und worum wir nun
> schon über ein Jahr bitten und betteln.
>
> Mit freundlichen Grüßen,
>
> Heinrich Kreißl
>
Das was Sie oben schreiben kann ich natürlich nur vollinhaltlich unterstützen, ABER "genau diese Forderung, wie sie Petra Schwabe formuliert, " kann ich nicht. Nämlich unterstützen, weil ich da, und ich habe mich bemüht, es zu formulieren, Meta-Inhalte wahrnehme, vor denen mir graut (oder blaut oder schwarzt).

Ich will mich auch solidarisieren mit nicht so perfekten LehrerInnen (nach den Kriterien der Industriellenvereinigung), die den Kindern einfach gut tun, und zu ihrer Bildung Wesentliches beitragen, was vielleicht nicht im Zielkatalog der IV steht.

mfg

derselbe wie immer






>
> Herzlichen Dank, Kollege Kreißl!
>
> Sie verzeihen, dass meine Meinung vielleicht ein wenig von Ihrer
> abweicht:
>
> > Abgeschrieben aus dem STANDARD Di 27. Nov. 01, S. 14 Verlagsserie:
> > Teil
6
> > Qualität macht Schule
> > und mit freundlichen Grüßen zur Lektüre gesandt.
> > Heinrich Kreißl
> >
> >
> >
> > > >
> > Volle Unterstützung der Industriellenvereinigung erfährt die
> > Neupositionierung der leistungsorientierten Abgeltung von
Schuldirektoren.
> > "Leistungsanreize sollte es nicht nur bei der Entlohnung der
> > Schulleiter sondern auch bei den Lehrern geben," erklärt Petra
> > Schwabe,
Schulexpertin
> > der Industriellenvereinigung, "denn nur eine leistungsbezogenes
> > Entlohnungsschema und vernünftige Rahmenbedingungen können die
Motivation
> > und den Willen zur Leistungsverbesserung auf Dauer sichern."
>
> Das verstehe ich so: BISHER hat es ein "ein leistungsbezogenes
> Entlohnungsschema" nicht gegeben. Vernünftige Rahmenbedingungen
> teilweise schon, da denk ich exemplarisch an mein (allerdings schon
> bisher
> unterbezahltes) Chemiekustodiat oder an die Bezahlung der KVs. Das "...
> können die Motivation und den Willen zur Leistungsverbesserung auf Dauer
> sichern" halte ich für schlicht FALSCH, nämlich durch die Realität
> falsifiziert: Ich zitiere:
>
> "Die hohe Qualität und das Ansehen der Schulen hierzulande kann man
> auch daran ersehen, dass bei der Webster University österreichischen
> Maturanten sofort 21 Creditpoints gutgeschrieben werden.
> Österreichische
AbsolventInnen
> sparen sich also gut ein halbes Jahr Uni-Zeit, weil der Level der
> österreichischen Matura um so vieles höher ist als jener in den
Vereinigten
> Staaten." [Der Standard, Printausgabe vom 23.11.01. p12; Teil 4 der
> oben zitierten Serie.] Das in etwas holprigem Deutsch abgefasste Zitat
> stammt
von
> unserer obersten Chefin.
>
> Unsere öffentlichen Schulen sind sicher im Schnitt besser als die in
> Bush- oder Thatcher-Land. Meine Tochter machte zB in einer
> amerikanischen High School aus dem Stand lauter "A"s, und bekam noch
> ein halbes Jahr später Zuschriften von US-Unis.
>
> Nein Danke zur Einführung kapitalistischer Produktionsweisen in
> unseren öffentlichen Schulen! Nein Danke zu so wohlgemeinten
> Ratschlägen von Pseudo-Bildungs-ExpertInnen, die mit "beiden Beinen in
> der Wirtschaft stehen". Mögen sie dort bleiben, wir brauchen sie
> nicht. Für Bildung sind nämlich WIR DIE EXPERTINNEN!!!
>
>
> > Neben einem fixen Gehaltsbestandteil sollte es möglich sein,
> > besonderen Einsatz, überdurchschnittliche Leistungen und
> > herausragendes Engagement
> von
> > Lehrern und Schuldirektoren entsprechend zu honorieren und damit zu
> fördern.
>
> Klingt gut! Mit welchen Mitteln? Da Bildung seit einigen Jahren nur
> mehr nach ihren Einsparungspotentialen beurteilt wird, kann das nur
> heißen: die wenigen bekommen MEHR, die vielen noch WENIGER. Und wer
> entscheidet, wer MEHR bekommt? Und wird da zB konsequenter Einsatz von
PersonalvertreterInnen
> BELOHNT oder BESTRAFT werden? Raten sie mal!
>
> > "Strategische Personalentwicklung zur optimalen Nutzung und
> > Entfaltung
von
> > Mitarbeiterpotenzialen sollte es" nach Ansicht von Schwabe, "auch in
> Schulen
> > geben."
>
> Gibt es doch schon, bei Ihnen nicht?
>
> > Direktoren sind als Schulmanager zu betrachten und es ist notwendig,
> > ihnen daher notwendige Managementfunktionen zu übertragen. Dies
> > sind,
> "nicht
> > zuletzt aufgrund der steigenden Bedeutung des europäischen
> > Bildungswettbewerbs", wie Schwabe meint, notwendige Reformschritte.
>
> Personalhoheit? Individuelle Gehaltsverhandlungen? Hire & Fire?
> Rationalisierung (zB Lehrverpflichtungserhöhung)? Mir fällt noch
> vieles
dazu
> ein ...
>
>
> >
> > Meine bescheidene Meinung dazu:
> >
> > Wie immer auch die Verwirklichung diese wirtschaftlichen
> > Denkanstoßes aussehen wird, die Botschaft ist einfach und klar: Es
> > bedarf des
Anreizes
> > und der Motivation in der Schule und nicht des Gegenteils, wie es
> > die
neue
> > Gesetzgebung, die die Lehrer aller Schultypen betrifft, nun schon
mehrere
> > Jahre hindurch bewirkt. Und daran ändert auch der ganze Hader im
> Lehrerforum
> > sehr wenig. Im Gegenteil auch die meisten Wortmeldungen im
> > Lehrerforum bestärken uns nur im Frust. Unser Anliegen ist doch der
> > Gesellschaft
genau
> > diese Forderung, wie sie Petra Schwabe formuliert, klar zu machen
> > und
> unsere
> > gewerkschaftlichen Vertreter zu überzeugen, dass sie diese
> > Forderungen
mit
> > aller Kraft und unserer Unterstützung durchsetzen.
> >
> > Heinrich Kreißl
> >
> Lieber Kollege Kreißl, wenn ich Dich richtig verstehe, meinst Du, wir
wollen
> mehr Geld?
> Da bin ich natürlich Deiner Meinung, aber ... (siehe oben)
>
> mfg
>
> Mag. Ronald Eidenberger
> Vorsitzender GBA
> am BRG XIX
> Krottenbachstraße 11-13
> 1190 WIEN
>



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