Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!

Auch ich war bei dieser Veranstaltung.
Auch ich bin nicht VCL-Mitglied aber Gewerkschaftsmitglied. Auch ich fand die Ausführungen von Koll. Riegler sehr interessant und wichtig, ebenso die Ergebnisse des VCL-Arbeitskreises "Berufsprofil Lehrer" mitsamt den daraus abgeleiteten Schlußfolgerungen, die ebenfalls dort vorgetragen wurden.

Leider schien mir aber die Antwort der Frau Minister
ganz und gar unzureichend - sie war ein Fleckerlteppich vorgefertigter Textbausteine und war - wie mir VCL-Kollegen versicherten - schon mehrmals genauso andernorts vernommen worden.

Die Frau Ministerin nahm in Ihrere Rede praktisch nicht auf
die vorgetragenen Inhalte bezug und erging sich in Allgemeinplätzen über die Wichtigkeit des christlichen Weltbildes mitsamt Religionsunterricht bzw. in Parolen wie: das Gymasium muß wieder werden, was es einmal war, gegen die gemeinsame Mittel- stufe usw. was von ihrer Seite ja ganz bekannt ist und nichts mit dem Thema der Veranstaltung zu tun hatte.

Sie sagte nicht, dass sie gegen ein 3-Töpfe-Modell eintreten werde, sondern vielmehr wörtlich (darauf angesprochen):

"Von 3 Töpfen weiß ich nichts - aber da wird Ihre Gewerkschaft schon dagegen sein."

Sie propagierte als "Angebot" eine Methode "der offenen Planung". Sie ließ aber nichts über die derzeit laufenden Verhandlungen zum neuen Lehrerdienstrecht verlauten. Und auch der anwesende Koll. Helmut Jantschitsch gab dazu keine Stellungnahme ab - wo er doch sehr gut den erkrankten Koll. Azevedo Weißmann hätte ersetzen können. D. h. die Gewerkschaft hat dort nur geschwiegen!

Die KollegInnen - auf Grund der "Einladungsstrategie" vermutlich mehrheitlich christliche LehrerInnen - sahen aber keinen Grund diesen Problemen bzw. ihrer Nichtbehandlung auf den Grund zu gehen - und die Diskussionsleitung tat das ihrige dazu, den Diskussionsprozess - euphemistisch gesprochen - nicht zu fördern.

Ich bin jedenfalls nicht dankbar, Frau Minister Gehrer in der Regierung zu haben, wünsche ihr natürlich auch weiterhin Gesundheit, würde es ihr aber gönnen, sie in ihrer wohlverdienten Pension zu genießen.

Falls ihr weitere Fragen zur Veranstaltung habt, bin ich bereit ausführlicher Auskunft zu geben.

Mit freundlichen Grüßen

Gregor Lingl
(BRG 16, Schuhmeierplatz)

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Posting von koll. Wertjanz:

Liebe Kollegen!

Am Mittwoch Abend war ich im Akademischen Gymnasium und habe an der VCl-Veranstaltung "Lehrerarbeit und Lehrerleistung " teilgenommen. Nur zur Information: Ich bin Gewerkschaftsmitglied aber nicht VCL-Mitglied.

Es war ein sehr interessanter Abend. Unter anderem hielt Kollege Gerhard Riegler, VCL-Obmann Wien, einen wichtigen Vortrag über die Arbeitszeitstudie aus dem letztem Jahr, und betonte nochmals, dass Lehrer an den AHS mit 20 Werteinheiten im Jahr rund 1900 Stunden arbeiten. Dies ist mehr als der Österreichische Durchschnitt.

Frau BM Gehrer sprach in ihrem Referat ihren Dank an alle Lehrer aus. Sie versicherte die Anwesenden, dass sie weiterhin gegen die Gesamtschule und gegen ein "Töpfe-Modell" bei den AHS eintreten werde. Zum Schluss bat sie die Anwesenden, die Herausforderungen anzunehemn und sich nicht frustrieren zu lassen.

In einem persönlichen Gespräch mit der Ministerin bat ich sie, sich auch in der Öffentlichkeit vor uns Lehrer zu stellen. Darauf fragte sie mich, wann sie dies nicht getan hätte. Ich erinnerte sie an den Ausspruch: "Ich habe ein Budget zu sanieren, und damit basta." Sie meinte dann, dass dieser Ausspruch im Angesicht von 1000 Lehrern, die mit Särgen vor ihr standen und sie wüst beschimpften, gefallen sei.

Die Ministerin machte einen sehr kompetenten und positiven Eindruck auf mich. Ich denke, wir sollten dankbar sein, dass wir sie in dieser Regierung haben, und auch für sie beten, dass ihr Gott weiterhin Gesundheit und Weisheit geben möge, eine so schwierige Aufgabe zu erfüllen.

Martin Wertjanz
Lehrer f. M, Ph, Inf
am Sigmund Freud-Gymnasium Wien

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