TONI HOFER  kann es sich nicht verkneifen, zum u.a. Text einen Kommentar bzw. einige Bemerkungen abzugeben:
 
 

AHS-Lehrer: Keine Kündigungen, 300 Neuanstellungen



Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) dankte in diesem
Zusammenhang "den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Landesschulräte und
den vielen Funktionären in der Gewerkschaft und Personalvertretung für ihren
Einsatz".

TONI HOFERs Kommentar:
Dieser Bericht ist aber leider nur die eine Seite der Medaille.
Einerseits freuen wir uns über die Neuanstellungen und Vertragsverlängerungen,
anderseits muss aber auch der Preis gesehen werden, den diese gekostet haben:
 
==>  die Herausnahme der KV und Kustodiats WE aus der Lehrverpflichtung hat bei einer AHS durchschnittlicher Größe sicher an die 1,5 Dienstposten gekostet.
 
Dazu kommt noch die Abwertung der Wertigkeiten in den Maturaklassen (auf ca. 80 %).
 
Diese Wertminderungen haben in so manchen KollegInnen (mit etwas Unterstützung vielleicht 
und "durch gemeinsame Anstrengungen von  Schulverwaltung und Gewerkschaft" Zitat siehe oben) die Bereitschaft zu Beschäftigungsreduktion (Teilzeitarbeit) gefoerdert.
 
Die Alternative war:
entweder zusätzlich zur vermehrten Arbeit in der Maturaklasse noch eine weitere Klasse dazu nehmen oder Teilzeit. Dazu vielleicht noch ein wenig auf Solidarität hinweisen ('wenn viele von uns Teilzeit machen, dann kann d. junge KollegIn bei uns weiterverwendet werden') und schon ist das Ansuchen fertig.
 
Fazit: Mehrarbeit bzw. gleich viel Arbeit für bedeutend weniger Gehalt.
 
Die Minsterin freut's und dankt der Gewerkschaft und der PV für deren Einsdatz
und den braven KollegInnen dankt sie für den Lohnverzicht.
 
Dazu kommt noch ein Faktor, der vielleicht nicht nur an meiner Schule zum Tragen kommt:
trotz der geburtenschwachen Jahrgänge hält der Zuzug zur AHS-Unterstufe unvermindert an:
mehr Klassen = mehr Stunden = mehr beschäftigte Lehrer (bzw. gleich viel trotz WE-Minderung bei KV und Kustodiat). Das ist fein für die Statistik und die Beschäftigung.
 
Wenn es also beschäftigungsmäßig noch einmal gut gegangen ist,
so sind die Proteste der Kollegenschaft doch sicher nicht unangebracht: denn die Erschwernisse (Mehrarbeit, Lohnverzicht) tun weh und haben nachhaltig Wirkung auf sinkende Motivation (von der derzeitigen Diskussion über Gehaltserhöhung einmal ganz abgesehen, - aber es summiert sich.)
 
Aber vielleicht befinden wir uns momentan gerade auf der Durststrecke
und bis zu den nächsten NRW (2003)
und/oder den nächsten PV-Wahlen (2004)
wird alles wieder gut.
 
Toni Hofer, BRG Steyr, ÖLI-UG.