Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Wenn die Zahlen aus dem OÖN-Artikel stimmen, den Koll. Davogg ins Lehrerforum gestellt hat, dann ist das Ergebnis der 15-16-Jährigen wirklich sensationell:

Der PISA-Website entnehme ich beim Leseverständnis: 1. Finnland 546, 2. Kanada 534, 3. Neuseeland 529, ..., 10. Österreich 507 (vor allen anderen Ländern Mitteleuropas) , ... (OECD-Schnitt: 500).

Bei Mathematik und Naturwissenschaften hat Österreich noch besser abgeschnitten.

Die Zahlen für die österreichische AHS aus den OÖN: Mädchen 574, Buben 552. Falls dabei ungefähr gleich viele Mädchen und Buben untersucht wurden, bedeutet das für die österr. AHS einen Schnitt von 563.

Falls diese Zahlen stimmen, ist die Blüml-Interpretation aus dem Standard reiner Unsinn: Blüml behauptet, dass unsere Schüler durch zu viel Lehrstoff überfordert wären. Da müssten doch wohl die Schüler in der AHS-Unterstufe mehr überfordert werden als in der Hauptschule - das passt aber nicht zum tollen Ergebnis der 15-16-Jährigen in der AHS. Ganz absurd erscheint es mir, die offensichtlich erfolgreiche AHS-Unterstufe abschaffen und durch eine Gesamtschule ersetzen zu wollen, wie es der Standard-Artikel nahelegt.

Nur einen Fehler dürfen wir trotz des tollen Ergebnisses nicht machen, nämlich zu glauben, es wäre alles in Ordnung. Bei der TIMSS-Studie (Mathematik und Naturwissenschaften) vor ein paar Jahren haben wir nämlich in dieser Altersgruppe auch sehr gut abgeschnitten, während unsere Resultate damals bei den Älteren ziemlich schlecht waren. Es ist also vor allem die nächsthöhere Altersgruppe (AHS-Oberstufe und BMHS), bei der gemäß TIMSS in Mathematik und in den Naturwissenschaften Aufholbedarf besteht.

Mit freundlichen Grüßen
Peter Friebel

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