----- Original Message -----
From: Martin Wertjanz
Sent: Wednesday, December 05, 2001 9:16 PM
Subject: LF: AW: Re: Gehrer-Zahlen
(gekürzt)
Ein Kollege fragte mich in einem Mail:
"Haben Sie auch ein Autogramm für das Poesiealbum bekommen?"
Ich habe kein Autogramm erhalten. An diesem Abend habe ich allerdings einen kleinen Blick in die Seele eines Menschen tun dürfen. In ihrem Vortrag fragte Frau BM Gehrer:" Wer motiviert eigentlich mich?" Diese Frage ist durchaus berechtigt. Ich denke, dass es an der politischen "Front" ziemlich kalt geworden ist. Natürlich haben sich die Politiker ihr Los selbst ausgesucht. Trotzdem würde auch ihnen etwas Lob und Anerkennung gut tun. Deshalb möchte ich auch weiter für unsere Ministerin beten.
Martin Wertjanz
Sigmun Freud-Gymnasium Wien ____________________________________
S.g. Koll. Wertjanz
Ich schätze es, wenn Menschen miteinander einfühlsam, verständnis- und respektvoll umgehen. Letzteres, nämlich Respekt, kommt von respicere, jemanden genau anschauen, jemanden so wahrnehmen, wie er oder sie tatsächlich ist. Der Freud-Schüler Erich Fromm hat dazu in der "Kunst der Liebe" meiner Erinnerung nach viel Richtiges festgehalten.
Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, müssen es sich meines Erachtens schon gefallen lassen, dass sie (ihre Person und ihr politisches Wirken und
Bewirken) aufmerksam und genau angeschaut wird.
Stellen wir doch die Frage, was hat und was will Frau BM Gehrer bewirken? Hat sie dazu begetragen, dass in unserem Land und speziell im Bildungsbereich nun mehr Wärme, Verständnis, ein besserer Umgangston zu bemerken ist?
Ich bin immer für faire Beurteilung, aber ich konnte immer nur wahrnehmen, dass von dieser Politikerin unerhört viel Kaltschnäuzigkeit ausgeht, ein erschreckendes Maß an Loyaliität gegenüber dem Bundeskanzler und dem Finanzminister und eine "weiche" Haltung, wenn es darum geht, die Interessen der im Bildungsbereich Beschäftigten zu vertreten.
Vielleicht können wir der Frau BM gemeinsam den Rat geben, dass sie sich besser anders motivieren sollte, nämlich indem sie die Interessen ihres Ressorts mit aller Kraft und Deutlichkeit vertritt. Dann könnte auch an der "politischen Front" wieder ein wenig Tauwetter einsetzen, vor allem dann, wenn einige der politischen Fehlentscheidungen zurückgenommen werden. Gelegenheit dazzu ergibt sich, wenn im Parlament über das Bildungsvolksbegehren gesprochen wird.
mfG
Günter Wittek
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