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05.12.2001 10:43
Finnland:
Kostenloser Unterricht für alle Finnen
Es gibt ein Gesetz in Finnland, wonach jeder Schüler die gleichen Bildungsmöglichkeiten haben muss. von Gerhard Fischer
(SZ vom 5.11.2001) Stockholm - Nordeuropäer, so ein Klischee, halten viel von Solidarität. Das stimmt nicht mehr ganz, aber in einigen Bereichen funktioniert der Wohlfahrtsstaat noch immer. Zum Beispiel im finnischen Schulsystem. "Es gibt ein Gesetz in Finnland, wonach jeder Schüler die gleichen Bildungsmöglichkeiten haben muss - unabhängig vom Einkommen der Eltern oder irgendwelchen nachteiligen Lebensumständen", sagt die Sprecherin des Zentralamtes für Schulwesen in Helsinki. Selbst die Schwächsten werden bestens unterrichtet, und das - im Gegensatz zu Deutschland - kostenlos.
Fremdsprachenunterricht ab der 3. Klasse
In Finnland besuchen Schüler neun Jahre lang eine Gesamtschule, die Klassenstärke variiert zwischen 26 und 32 Kindern. In den ersten sechs Jahren wird der Unterricht mit Ausnahme der Fremdsprachen von einem einzigen Lehrer erteilt. Der Fremdsprachen-Unterricht, in der Regel Englisch und Schwedisch, beginnt in der dritten Klasse. Nach der Gesamtschule haben die Jugendlichen die Wahl zwischen einer Berufsschule und einer gymnasialen Oberstufe, die weitere drei Jahre dauert.
Es gibt wenige Privatschulen, die Organisation des Schulwesens ist Aufgabe des Staates und der Gemeinden. Analphabeten gibt es kaum, was auch an der schlichten Orthografie des Finnischen
liegt: jedem Buchstaben entspricht ein Laut; Schrift und Aussprache stimmen nahezu überein. Was für Finnen einfach ist, ist für Fremde schwierig. Nur wenige Sprachen gehören zum finnisch-ugrischen Sprachstamm, etwa das Ungarische. Deutsche können mit den komplizierten Ypsilon-Lauten wenig anfangen - und das liegt nicht am angeblich schlechten deutschen Schulsystem.
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