Zur Info: die fz. Lehrerschaft wie auch die Gewerkschaft ist mehrheitlich sozialistisch, die Regierung auch. Trotzdem wird gestreikt. Das ist politische Kultur. Ekkehard Muther

 

Landesweiter Lehrerstreik in Frankreich

    Wenige Monate vor der Wahl des Staatspräsidenten reißt in Frankreich die Serie sozialer Proteste nicht ab. Zahlreiche Lehrer folgten heute einem Aufruf der Gewerkschaften zu einem landesweiten Streiktag, mit dem sie für bessere Arbeitsbedingungen demonstrierten.

Die Lehrergewerkschaften fordern "mehr Zeit, um besser und anders arbeiten zu können". Neben zusätzlichem Personal wird vor allem eine bessere Ausstattung der Schulen verlangt.

Serie von Protesten

Die Demonstrationen der Lehrer reihten sich in eine Serie von Protesten verschiedener Berufsgruppen ein, mit denen die Linksregierung von Premierminister Lionel Jospin seit einigen Wochen konfrontiert ist.

Erst am Wochenende waren tagelange Proteste der Gendarmen mit erheblichen finanziellen Zugeständnissen der Regierung beendet worden. In den Wochen zuvor hatten Polizisten und Krankenhausmitarbeiter auf die gleiche Weise Erfolg.

Seit September hat die Regierung Jospin rund 43 Milliarden Franc (6,56 Mrd. Euro/90,2 Mrd. S) an Zusatzausgaben bewilligt, um Forderungen verschiedener Berufsgruppen entgegenzukommen.

Lehrerstreik auch in Bosnien

Auch in Bosnien protestieren die Pädagogen. 3.200 Lehrer von 70 Volks- und Mittelschulen Schulen sind heute in den Streik getreten. Sie fordern die Auszahlung ihrer Gehälter der letzten vier Monate.

Bereits im August streikten die Lehrer, nachdem sie ihre Gehälter vom Vormonat nicht erhalten hatten. Als die Regierung versprach, die Lehrer wieder regelmäßig zu bezahlen, kehrten sie in die Klassenräume zurück. Seither seien jedoch keine Gehälter mehr gezahlt worden, kritisierte ein Sprecher der Lehrergewerkschaft.

Versprechungen allein reichten nun nicht mehr aus, um die Lehrer zu einer Rückkehr an ihre Arbeitsplätze zu bewegen, sagte der Sprecher weiter. Nach Behördenangaben müssen 42.000 Schüler wegen des Ausstands vorläufig zu Hause bleiben.