Ein Update zu einer Diskussion, die wir schon einmal im LF hatten:

STANDARD, 11.12.2001, Seite 18:

"FEUERFESTKONZERN RHI SCHLIESST SECHS US-WERKE

Wien. - Der österreichische Feuerfestproduzent RHI hat für die USA ein Restrukturierungskonzept erstellt, das die Schließung von sechs Werken und den Verkauf von bis zu sieben weiteren vorsieht.
'Wir werden von 24 US-Werken sechs schließen und drei bis sieben verkaufen,' sagte der interimistische Vorstandssprecher Andreas Meier am Montag. Es gebe bereits Interessenten für drei Standorte. ...
RHI ist in den USA wegen der schwachen Konjunktur und wegen Asbestklagen in Bedrängnis geraten und erwartet heuer ein deutlich negatives Konzernergebnis. (Reuters)"

Das ist Globalisierung auf Österreichisch: Wenn ein ausländischer Konzern ein österreichisches Werk schließt, dann ist Feuer am Dach, dann gibt es am Sonntag eine eigene Fernsehsendung dazu. Wenn ein österreichischer Multi (jawohl, auch das gibt es!) gleich sechs Werke auf einmal zusperrt, und das nicht etwa in der Dritten Welt oder im Ostblock (wo eh kein Hahn danach kräht), sondern gleich in den rezessionsgebeutelten USA, dann gibt das gerade mal einen Zweispalter auf Seite 18. Ansonsten Schweigen im Walde. Oder hat jemand etwas von einer Solidaritäts-Demo der österreichischen Radex-Belegschaft für die amerikanischen Kollegen gehört?

Erich Wallner

P.S.: In den letzten paar Tagen hat die in Wien notierende RHI-Aktie gut 10% gewonnen.
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