Liebe KollegInnen,
(fuer Nicht-BMHS-Koll.: fcg-aktiv ist eine BMHS-Gewerkschaftszeitung) im fcg-aktiv 1/02 rechnet man uns vor, dass ein Kollege mit 4 WE MDL + KV + Kustos in den ersten 8 Wochen des Schuljahres 2001/2002 durch den neuen Par. 61 um brutto S 5.180,- mehr verdient hat (als nach der Vorjahrs-Regelung) (+5,5% bei Gehaltsstufe 12). Nun, einerseits scheint mir ein Kollege mit 6,16 WE MDL im Vorjahr nicht ganz die/der Durchschnittslehrer/in zu sein, andererseits ist ein Prozentsatz von 50 bei den angepatzten Wochen (MDL-Abzug nach vorjaehrigem Par. 61) bei weitem nicht normal. (Falls es Nicht-BMHS-Koll. interessiert, kann ich das fcg-Berechnungsbeispiel abtippen). Weiters scheint mir das Wecken der Hoffnung, dass die Neuregelung von MDL-, Supplier-, KV- und Kustosbezahlung den KollegInnen eine Gehaltserhoehung von 5,5 Prozent bringt, nicht ganz mit den Berechnungen des Bildungs- und Finanzministeriums zusammenzupassen. Zwar bringt die Reduktion des Beschaeftigtenstandes an AHS und BMHS um je 650 (ca 3,3%) und die Zunahme der Teilbeschaeftigungen budgetaer was, um aber die geplanten Milliarden einzusparen, muessen leider auch die anderen den Guertel enger schnallen. Auch der Kollege im fcg-Beispiel. Wenn er naemlich in den naechsten 8 Wochen (29.10.-23.11.) ganz normal unterrichtet, ergibt sich fuer diese Zeit ein Minus von brutto S 9.510,- , insgesamt bis Weihnachten also ein Verlust von brutto S 4.330,- - so wird aus dem Gewinn von 5,5% in den ersten 8 Wochen ein Minus von 4,0 Prozent in den ersten 16 Wochen! So schau'n man aus.

Und wenn wir dann noch die Kollegin hernehmen, die im Vorjahr mit KV und Kustos grad auf 20 WE kam, dann muss sie heuer jede Woche 2 Stunden mehr unterrichten und bekommt trotzdem keine MDL bezahlt. Und fuer die - laut BM Gehrer paedagogisch so wertvolle - Arbeit einer Jahrgangsvorstaendin erhaelt sie netto so ca 70 Euro im Monat. Bei der Gelegenheit muss ich mein Mail vom 4.12. (Betreff: KV-Abgeltung) korrigieren: Meine Voreinschaetzung fuer die KV-Arbeiten im Dezember waren voellig unzutreffend, ich saß (und stand und rannte) um 7,5 Stunden laenger fuer diese Taetigkeit, als ich prognostiziert hatte - und dabei habe ich natuerlich die Zeit, die ich beim Elternabend verbrachte nicht gerechnet, denn dort haette ich als normaler Klassenlehrer auch sein muessen. So bin ich nun fuer die ersten 4 KV-Monate auf einem Nettostundenlohn von neuneinviertel Euro - obwohl ich alles, was nur irgendwie moeglich ist, an die (15jaehrigen) Schueler/innen delegiere, und obwohl mir die Einarbeitung in die KV-Software und die ganze
Semesterabschluss- und Zeugnisarbeit noch bevorsteht, und obwohl ich keine schwierige Klasse habe, und obwohl ich ein erfahrener, routinierter KV bin.

Mit solidarischen Grüßen
Josef Gary Fuchsbauer

P.S: In der im Betreff genannten Zeitung wird auch in einer Ueberschrift behauptet: Vorruhestand - anteilige Jubilaeumszuwendung durchgesetzt!
Allerdings: Wer hat schon bei Antritt des Vorruhestands 35 Dienstjahre? Nur der (eine >die< mit Kinderpause/n erreicht's schon ueberhaupt nicht) bekommt naemlich diese zweieinhalb bis drei Monatsbezuege - die bei einer Pensionsminderung um bis zu einem Drittel fuer's ganze restliche Leben eh nur ein kleiner Tropfen sind.

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