Kollege Wallner schrieb u.a.

> Bei den Romanisten ist es mit der Hochstapelei bei der schriftlichen
Reifeprüfung noch
> schlimmer. Die SchülerInnen durchblicken das auch, weshalb so wenige
> in
Französisch
> schriftlich antreten. Die reine Statistik der KandidatInnenzahlen
Englisch-Französisch bei
> der schriftlichen AHS-Reifeprüfung (natürlich nicht global, sondern
> nur
dort, wo beide
> Sprachen nebeneinander unterrichtet werden und daher a priori auch die
gleiche
> Wahrscheinlichkeit der Wahl besteht) beweist schon, daß da ein
> gewaltiger
Hund begraben
> ist.

Ich meine nicht, dass "a priori die gleiche Wahrscheinlichkeit der Wahl besteht". V.a. nicht dann, wenn im 4jährigen Kurs der Gesetzgeber Vorgaben liefert, die so nicht erreichbar sind (nicht nur, wie von Koll. Wallner beschrieben, was die Textsorte der schriftlichen Matura anbelangt, sondern, was ein durchschnittlicher Schüler an Sprachbeherrschung mitbringen sollte). Nun hätte es die Chance gegeben, das Wahlverhalten in der lebenden Fremdsprache ausgeglichener werden zu lassen: im 6jährigen Kurs schiene es mir leichter möglich, eine größere Zahl an SchülerInnen einem nunmehr realistischeren Lehrziel näher zu bringen. Das soll aber nicht sein, meint der Gesetzgeber, und führt für die zweite lebende Fremdsprache, die als 6jahres-Kurs geführt wird, analog zur 1. Fremdsprache eine Hörverständnisübung zur Matura ein. Ich kenne keineN RoanistIn, die das gewollt hätte - noch dazu haben die heuer 7. Klassen erst im 2. Semester der 6. Klasse erfahren, dass diese Hörverständnisübung für sie bei der Matura anfallen wird. Wenn wir schon von Hypertrophie reden: diesen Vorwurf muss ich als Französischlehrer an den Gesetzgeber richten, der meilenweit von der Unterrichtsrealität entfernt zu sein scheint.

Grüße sendet
Timo Davogg



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