Pressemeldung der Aktion kritischer SchülerInnen
14. Jänner 2001
Verhaltensvereinbarung: Razzia ??!
Razzia am Gymnasium Güssing als Verhaltensmaßregelung legitimiert.
Direktor möchte Aktion wiederholen, falls es notwendig ist.
Landesschulrats-Zuständiger für AHS hat Direktor Razzia empfohlen.
Am 12. Dezember 2001 fand im BORG Güssing eine Razzia mehrerer
LehrerInnen statt, dabei wurden alle 297 SchülerInnen (abzüglich
Kranke) auf den Besitz von Alkohol untersucht. Durchsucht wurden
Schultaschen, Spinde und Turnsackerl, wobei bei vier Schülern Alkohol
gefunden wurde. Die Razzia fand in Kooperation mit dem Elternverein
statt, Konsequenzen gibt es nur im Wiederholungsfall. "Dies
berichteten sowohl die SchülerInnenvertreter, sowie auch Mag Schaberl,
Direktor des BORG Güssing" erklärt Niki Kowall, Bundesvorsitzender der
AKS (Aktion kritischer SchülerInnen).
"Die Aktion war nicht einmal durch des Schulgemeinschaftsausschuss
legitimiert. Noch interessanter ist jedoch, dass die Razzia laut
Schulservice-Hotline des Bmbwk gesetzlich auch nicht gedeckt ist"
berichtet Kowall. "Offensichtlich handelt es sich um einen illegalen
Eingriff in die Privatsphäre von fast 300 SchülerInnen" zeigt sich der
SchülerInnenvertreter erschüttert.
Besonders erschreckend ist für Kowall die Tatsache, dass die Razzia
laut Landesschulrat im Sinne der Verhaltensvereinbarungen wäre. Dies
war zumindest die Überzeugung des AHS Zuständigen Stefanits in einem
Interview mit dem AKS-Medium Syntax. "Der LSR empfiehlt sogar einen
Verhaltensvereinbarungs-Beschluss im SGA, der die Möglichkeit zur
ständigen stichprobenartigen Durchsuchungen vorsieht," erklärt Kowall.
"Dass Verhaltensvereinbarungen Polizeistaat-Ausmaße annehmen würden
haben nicht einmal wir uns träumen lassen", ist Kowall
erschüttert. "Dieses Worst-Case Szenario sollte als Grund genügen, die
Verhaltensvereinbarungen sofort wieder rückgängig zu machen, so der
AKS-Vorsitzende.