Pressemeldung der Aktion kritischer SchülerInnen

Bildung/Schule/AKS/Gehrer


                    15. Jänner 2001



Gehrer toleriert Razzia an Schulen

Gehrer gegenüber BundesschülerInnenvertretung: Razzia an BORG Güssing war
vielleicht notwendig, hätte aber in Schulpartnerschaftsgremium beschlossen
werden müssen.


Bei der gestrigen Sitzung der BundesschülerInnenvertretung mit der
Bildungs- ministerin reagierte Gehrer auf die Razzia im Borg Güssing vom
12. Dezember. "Ende Dezember bezeichnete die Rechts-Hotline des
Ministeriums die Razzia als 'nichts rechtskonform' und als 'Eingriff in
die Privatsphäre', berichtet Niki Kowall, Bundesvorsitzender der AKS
(Aktion kritischer SchülerInnen).

Gehrer legitimierte gestern die Razzia als Vorgehen gegen ein mögliches
Alkoholproblem am Borg Güssing. Sie stellte auch die Frage in den Raum,
wie man sonst gegen ein Drogenproblem in der Schule vorgehen solle. "Diese
zustimmende Haltung gegenüber einem massiven Eingriff in die Privatsphäre
lehnen wir zutiefst ab!", kommentiert Kowall das Vorgehen der Ministerin.

Laut Kowall versucht die Ministerin den Ball wieder einmal an des
Landesschulrat zu spielen. "Der Landesschulrat Burgenland unterstützt die
Razzia, AHS-Landesschulinspektor rät sogar diese Maßnahmen als
Verhaltensvereinbarung zu beschließen", erklärt Kowall. "Es liegt jetzt
definitiv in der Verantwortung der Ministerin Herr jener Geister zu
werden, die sie mit den Verhaltensvereinbarungen rief" so der
SchülerInnenvertreter.

Die Ministerin meinte lediglich, die Razzia hätte im
Schulgemeinschaftsausschuss beschlossen werden sollen. "Nicht einer der
anwesenden Juristen des Ministeriums hat sich näher nach diesem Vorfall
erkundigt", so Kowall. "Offensichtlich lässt diese Metternich-Methode am
Borg Güssing die Ministerin und ihre höchsten Beamten völlig kalt",
schließt der SchülerInnenvertreter seine Ausführungen.