OÖN vom 21 01 02

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Gehrer erteilt Europafach eine Absage Lateinstunden sollen reduziert werden


WIEN. Der Lateinunterricht soll nach Ansicht von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer reduziert werden. Ein Europafach wird es nicht geben.

Im Vorjahr hatte Außenministerin Benita Ferrero-Waldner vorgeschlagen, ein Europafach einzuführen, um die EU den Österreichern näher zu bringen. Im Gespräch mit den OÖN erteilte die zuständige Ressortministerin ihrer Amtskollegin endgültig eine Absage. "Europa muss ein lebendiger Bestandteil des gesamten Unterrichts sein", meinte Gehrer. Es müsse in Geografie, Geschichte, Deutsch und Latein vorkommen. An den Schulen werden derzeit zahlreiche Europa-Projekte durchgeführt. Österreich war das erste Land, in dem gesetzlich verankert wurde, eine Fremdsprache spielerisch bereits ab der ersten Klasse Volksschule zu unterrichten. Für ausländische Studierende will Gehrer zusätzlich ein Europastudium anbieten. Jemand, der in Österreich Wirtschaft studiert, soll auch über die Kultur Europas lernen.

Der von VP-Bildungssprecher Werner Amon angezettelten Diskussion, Latein als Pflichfach abzuschaffen, kann Gehrer nur im Ansatz etwas abgewinnen. "Die Frage ist, und die muss man offen diskutieren, muss ich in der dritten Stufe Gymnasium vier Stunden und in der vierten fünf Stunden Latein haben. Also das kommt mir auch übertrieben vor." Ihr Ziel ist, in einem Zweig des Gymnasiums Latein als Pflichtfach zu erhalten. Die Schüler könnten dann selbst wählen. Zu überlegen sei auch, Latein ab der fünften und Französisch ab der dritten Klasse zu unterrichten. Latein gehöre modernisiert und um europäische Geschichte erweitert.

Zwei weitere Schwerpunkte hat Gehrer für dieses Jahr in der Bildung geplant. An den Volksschulen soll das Lesen noch stärker gefördert werden. 15 Prozent hätten Probleme mit dem Lesen. Elementar für die Zukunft werde auch das lebenslange Lernen sein. Bis 2030 wird die Zahl der österrichischen Schüler von 1,2 Millionen auf 900.000 schrumpfen. Eine Arbeitsgruppe soll nun darüber nachdenken, wie die bereits Erwerbstätigen besser weitergebildet werden können. (gana)





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