Lieber Kollege Reinhard Sellner,
ich bin natürlich auch daran interessiert, dass es wieder zu einer Verbesserung der Situation der Klassenvorstände (und der
Kustodiatstätigkeit) kommt. Und wenn die GÖD dies erreicht, soll es mir recht sein. Meine Befürchtung besteht lediglich darin, dass, sofern diese "Verbesserung" zustande kommt, dies von Seiten der GÖD vermutlich als Erfolg verkauft wird. Und ich glaube eben, dass wir Lehrer nicht so naiv sein sollten, uns damit zufrieden zu geben. Ich für meinen Teil werde jedenfalls der GÖD Sektion APS nicht so schnell vergessen, ich kann sogar sagen verzeihen, was sie uns mit dem LDG NEU eingehandelt hat. Und wenn ich meinen Chef richtig verstanden habe, stellt von Seiten der Gewerkschaft niemand das LDG NEU "grundsätzlich" (von einigen Adaptionen wie eben der Klassenvorstandschaft)in Frage, und das finde ich sehr bedenklich, da ich nach wie vor davon überzeugt bin, dass diese Regelung nicht angepasst, sondern wieder abgeschafft gehört, weil die Lehrerarbeit in dieser Regelung herabgewürdigt wird. Und weil diese "Herabwürdigung" nicht vom Dienstgeber (von dem wir das ja inzwischen gewohnt sind) geschah, sondern von Seiten "unserer" Standesvertretung, bleibt bei mir einfach ein schaler Nachgeschmack.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Schett
PS Bregenz
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Reinhart Sellner [mailto:reinhart.sellner@blackbox.net]
Gesendet: Donnerstag, 24. Jänner 2002 21:09
An: Schett
Cc: 'bildungsnetzwerk'; 'Lehrerforum'
Betreff: Re: LF: AW: Bitte schreibt an Gewerkschaft wegen KV/Kustos
Lieber Christian Schett!
Es freut mich von dir zu hören, dass Kollege Riegler im APS-Bereich über die KV-Verhandlungspläne der ARGE LehrerInnen bzw. der GÖD bereits informiert hat. Was du seltsam findest, find ich nicht peinlich. Peinlich wär es, wenn sich in der Gewerkschaft nichts bewegen würde. Kollege Riegler hat mehrfach betont, dass die herausnahme von KV und Kustodiatstätigkeit im LDG NICHT die Handschrift der Gewerkschaft, sondern das Diktat der auf Nulldefiziz ausgerichteten Budgetpolitik des derzeitigen Dienstgebers. Wer A gesagt hat, muss nicht B sagen, weil es so gewesen ist, bleibt es nicht so. Wenn sich die LehrerInnensektionen bewegen und die GÖD ihr Verhandlungsmandat nützen will, wird sie die möglichst massenhafte Unterstützung der KollegInnen an den Schulen brauchen, damit die Regierungsseite überhaupt verhandelt. Alternative dazu seh ich keine.
Reinhart Sellner
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