Standard 26 01 02
Reformierter Unterricht für Jugendliche
Reformierter Unterricht für Jugendliche SP drängt auf rasche AHS-Neuerungen
Wien - Die SPÖ will jetzt bei der AHS-Oberstufenreform aufs Gaspedal drücken. Mehr Mitbestimmung von Jugendlichen in der Schule, Förderung des selbstständigen Arbeitens, Projektarbeit, individuelle Schwerpunktsetzung und Teamorientierung: Das erhofft sich Wiens Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl (SP) von der Reform der AHS-Oberstufe, die - wie berichtet - im Unterrichtsjahr 2003/04 in Kraft treten soll. Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (VP) hatte in einem STANDARD-Gespräch unter anderem mehr fächerübergreifenden Unterricht angekündigt. Das Interview hat zahlreiche Reaktionen ausgelöst. "Es ist Zeit, Klartext zu sprechen und die Reform zu starten", sagte Brandsteidl. Die AHS müssten besser als bisher auf die Studienbedingungen an den Unis vorbereiten. Dafür sollten "verkrustete Strukturen aufgebrochen und neue Schwerpunkte gesetzt" werden. Nötig wäre auch ein stärkerer "Methodenmix" als bisher. "Es macht keinen Sinn, 18-Jährige genau so zu unterrichten wie Zehnjährige." Auch die steirischen SP-Lehrer drängen auf Tempo bei der Reform. Ständig sinkende Schülerzahlen in den AHS zeigten, dass die AHS-Oberstufe stark an Attraktivität gegenüber den berufsbildenden Schulen verloren habe. SP-Bundesgeschäftsführerin Andrea Kuntzl wiederum verlangt eine "jugendgerechtere Form der Ablegung der Matura". Sie wünscht sich die Einführung eines "Kurs- und Modulsystems". Laut Gehrer sollen im März erste Ergebnisse der ministeriellen Arbeitsgruppe vorliegen. Für den parlamentarischen Beschluss ist eine Zweidrittelmehrheit (also auch die Zustimmung der SPÖ nötig). Die Grünen kritisieren, dass Gehrer die OECD-Lesestudie "Pisa" nicht als Anstoß für tiefer gehende Reformen des Schulwesens nehme. Grünen-Bildungssprecher Dieter Brosz meint außerdem, dass die Oberstufenreform "offenbar ohne jegliche Einbindung der Opposition vorbereitet" werde. Auch VP-Bildungssprecher Werner Amon meldete sich am Freitag zu Wort: Er erwartet sich von der Einführung von Autonomie in der AHS-Oberstufe mehr Angebote, die den Bedürfnissen von Eltern und Schülern entsprechen. Weiters sprach sich Amon für eine Erweiterung des Informatikunterrichts in der Unterstufe aus. (mon, APA)
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