Das stimmt schon mit dem selben Boot. Jedoch sollte es unser Anliegen sein, dass unsere Stellungnahmen als Fachurteile gelten sollten. Daran müssen wir aber arbeiten. Ich vermute, dass es unter uns viele Kolleen (-innen) gibt, die den gesetzlichen Background unserer Tätigkeiten selbst nicht oder nur teilweise kennen. Andererseits glauben so manche Eltern, dass sie aufgrund der Tatsache, dass sie zumindest einmal die Pflichtschule absolviert haben, die besten Schulfachleute sind. Es kommt daher öfter vor, dass solcherart die Kollegen
(-innen) schwer unter Druck geraten. Gepaart mit oftmals ungeschickt agierenden Direktoren oder auch Personalvertretern kann so ein Szenarium sicher zum Eklat führen. Daher kann man nur empfehlen, dass wir Lehrer uns genau über unsere Rechte und Pflichten informieren und uns auch daran halten. Darüber hinaus kann ich aber ein leises Gefühl nicht los werden, dass man nämlich mit der so genannten Demokratisierung des Schulbereiches in manchen Punkten etwas zu weit gegangen ist. Ich bin oftmals erstaunt, worüber Eltern- und Schülervertreter mitentscheiden müssen. Wäre ich nicht selbst im Schuldienst, würde ich so manche Entscheidungen nicht so ohne weiteres treffen können. MfG Josef Zwickl
----- Original Message -----
From: "Timo Davogg"
To: "Lehrerforum"
Sent: Saturday, January 26, 2002 5:00 PM
Subject: LF: SN: Lehrer und Eltern sitzen in einem Boot


> SN 26 01 02
>
> http://www.salzburg.com/sn/02/01/26/lokal-19431.html
>
> Lehrer und Eltern sitzen in einem Boot
>
> Am Bundesgymnasium Nonntal ist der Größte Anzunehmende Unfall (GAU)
> passiert. Ein Konflikt zwischen den Eltern der 2c und der
> Mathematikprofessorin ihrer Kinder eskalierte. Die
> Erziehungsberechtigten riefen den Unterrichtsboykott aus. Die Lehrerin
> ist neuerlich mit dem
Antrag
> auf ihre Frühpensionierung konfrontiert.
>
> Die Befürchtung, dass jetzt eine Lawine losgetreten werden könnte, ist
aber
> unbegründet. Denn weder sind Eltern drauf und dran, in den
> Klassenzimmern ein diktatorisches Regiment aufzuziehen und Lehrer nach
> Gutdünken zu boykottieren noch ist der Anteil von Pädagogen, die den
> Beruf verfehlt
haben
> oder nicht mehr auf der Höhe der Zeit sind, unendlich groß.
>
> Woran es mangelt, sind geeignete Instrumente der Konfliktregelung und
> gegebenenfalls der Beendigung einer Lehrerlaufbahn. Wenn die
> Schulbehörde eine ungeliebte Pädagogin nur dadurch loswerden kann,
> dass diese krankgeschrieben wird, dann ist das für beide Seiten im
> höchsten Maße unbefriedigend und würdelos.
>
> Derzeit verschanzen sich Pädagogen, wenn es hart auf hart geht, hinter
> dem Disziplinarrecht oder hinter der Bastion Pragmatisierung. Die
> Eltern ihrerseits üben massiven Druck über Rechtsanwälte und Medien
> aus. Zwischen diesen Extremen liegt ein weites, unbeackertes Feld von
> Möglichkeiten, Konflikte auszutragen und frühzeitig Lösungen zu
> suchen.
>
> Was die Schule braucht, ist eine faire Waffengleichheit, eine
> Konfliktregelung mit durchschaubaren Regeln und unabhängigen
> Instanzen.
Die
> gemeinsame Basis dafür ist die Erkenntnis, dass Lehrer und Eltern in
> einem Boot sitzen. Der Verdacht, dass die Eltern immer den Weg des
> geringsten Widerstandes gehen wollten, ist unbegründet. Mütter und
> Väter wissen sehr genau, dass die Bildung das wichtigste Kapital ihrer
> Kinder ist. Es hat
noch
> keiner Schule geschadet, wenn sie im Ruf steht, dass dort viel gelernt
> und Leistung erbracht wird. Aber ein Freibrief für Drill und
> Repression ist
das
> nicht.
>
>
>
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> Diese Liste wird vom Computer Communications Club (http://www.ccc.at)
> betrieben. Um sich aus der Liste austragen zu lassen, senden Sie ein
e-mail
> an majordomo@ccc.at mit dem Befehl "unsubscribe lehrerforum" im
> Nachrichtentext.
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