S.g. Kollegin Rampetsreiter
Endlich beginnt eine Diskussion, die ein richtiges Ziel
vor Augen erahnen lässt ...
Leider haben wir auch in unserer Interessensvertretung Strukturen, die das perverse Festhalten am Untertanenstaat nicht nur begünstigen, sondern als Grundlage jeder politischen Aktivität annehmen, und daher sind wir
- wie schon der gute alte Hegel sagte - nicht in der Lage
die Schranke zu überwinden, weil wir sie nicht erkennen,
ja nicht erkennen wollen.
Wir halten diesen der Monarchie adäquaten Untertanenstaat
und das ihm eigene Weisungsrecht dermaßen fest, als
hätten wir dadurch etwas zu gewinnen. Erst wenn wir
begreifen, dass wir damit höchstens unsere Fesseln verlieren, dass wir souverän und selbstbewußt besser auftreten könnten denn als Staatsdiener.Kreatruren, dann müsste sich auch in unserer Gewerkschaft einiges verändern, besonders dort, wo per LDG und ähnlichem Schwachsinn ausgelotet wird, wie groß denn Geduld und Leidensbereitschaft wirklich sind. An die Adresse der Schüler können wir aber nur die Botschaft richten, dass wir in diesem System die Eingezwängten sind, oder bildlich gesprochen, wir sind unter den Bremer Stadt- musikanten "die Esel". Auf bessere Aussichten hofft Günter Wittek
----- Original Message -----
From: Veronika Rampetsreiter
To: Lehrerforum@ccc.at
Sent: Saturday, February 16, 2002 1:27 PM
Subject: LF: fw: oö schülerInnenparlament
+ Pressemeldung der LandesschülerInnenvertretung f. Oberösterreich. +
Schule / SchülerInnenvertretung / Streikrecht / Schulsysteme 14. Feber 2002
SchülerInnen fordern Demonstrationsrecht und offene
Diskussion über Schulsysteme.
Oberösterreichs SchülervertreterInnen sprechen sich auf der 2. Sitzung des SchülerInnenparlaments für das uneingeschränkte Demonstrationsrecht und für eine offene Diskussion über alternative Schulsysteme. Fast 100 Delegierte fordern Begabungsförderung statt Begabtenförderung!
Gestern fand im Neuen Linzer Rathaus die zweite Sitzung des oberösterreichischen SchülerInnen-parlaments statt. Trotz langer Anreisewege nutzten rund 100 SchülervertreterInnen die Möglichkeit, ihrer Meinung Gehör zu verschaffen. "Es wird nicht einfach sein, diese gewaltige Meinungsäußerung zu ignorieren!" spielt BMHS Landesschulsprecher Andreas Kastner den Ball an die Politik weiter.
Überraschende Mehrheit für uneingeschränktes Demonstrationsrecht!
Die Vorgeschichte ist eine eher traurige: Wegen Teilnahme an Demonstrationen gegen den Angriff der´USA gegen Afghanistan (8.Dezember 2001) und für mehr Bildungsqualität (11.Oktober 2001) mussteneinige SchülerInnen mehr als fragwürdige Disziplinarmaßnahmen erfahren. Die SchülervertreterInnen fordern im Wortlaut "Aufklärung der SchülerInnenschaft über Demonstrationsrecht für SchülerInnen, das Recht auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit und das Streikrecht." Weiters wird ein entschiedenes Auftreten gegen die Entpolitisierung der SchülerInnen durch untragbare Erlässe des Landesschulrates eingefordert. Dazu Bundesschulsprecher Jakob Huber: "Wir sehen und in unseren Forderungen und in der Veranstaltung Kundgebungen bestätigt die augenscheinlichen Interventionen von oben müssen ein Ende haben!".
Offene Diskussion über Schulsysteme auch Gesamtschule sehr interessant!
Ein Antrag der die Distanzierung von jeder Form der Gesamtschule fordert wurde nach Diskussion von einer klaren Mehrheit abgelehnt. "Nach den Ergebnissen der PISA Studie muss die gemeinsame Schule der 10 bis 14-Jährigen gerade heute ein Thema sein" analysiert Huber. Das SchülerInnenparlament einigte sich auf folgenden Auftrag an die
BildungspolitikerInnen: "Die Diskussion über Bildungsniveau darf nicht vor dem Schulsystem halt machen es ist an der Zeit gezinkte Karten fallen zu lassen und ablehnende Dogmen zu vergessen" berichtet Huber. "Oberstes Ziel ist die Förderung des/der Einzelnen entsprechend den Begabungen und die Herstellung der Chancengleichheit!" kommentiert Kastner. "Kaum wo ist der soziale Gradient so gravierend wie in Österreich!" erinnert Kastner an die OECD Studie. Abschließend freuen sich die Landesschulsprecher, dass das SchülerInnenparlament als Vorbild für andere Bundesländer dient. "Mit diesem Votum aus ganz Oberösterreich verspüren unsere Forderungen neuen Aufwind" bedanken sich die beiden bei allen UnterstützerInnen.
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