Ist das die Folge der neuen links-linken Regierung in Berlin und das Ziel einer rotgrünen Regierung in Österreich?

Hans Adam


----- Original Message -----
From: "Timo Davogg"
To: "Lehrerforum"
Sent: Monday, February 25, 2002 12:43 PM
Subject: LF: SZ: Der Schule wahrer König


> SZ 19 02 02
>
> http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/artikel124097.php
>
> Der Schule wahrer König
>
> Wer hat an einer Schule das Sagen? Der Schulleiter? Wie naiv! Die
wirkliche
> Macht und Kontrolle übt ein anderer aus. Darüber sollte uns sein
> äußeres Understatement (grauer Kittel, blaue Latzhose) nicht
> hinwegtäuschen. Diese Tarnung soll nur von den wahren Insignien seiner
> Amtsgewalt ablenken, von dem riesigen Schlüsselbund, das ihn mit
> seinem Gewicht zu Boden zieht. Mag sein, dass der Schulleiter über
> Verbleib des pädagogischen Inventars entscheiden darf, aber dem
> Schulhausmeister obliegt es, ob, wann und wie alle übrigen Anordnungen
> ausgeführt werden.
>
> Ohne seine Zustimmung finden keine Elternabende und Abiturfeste statt.
> Bei Konferenzen, die sich ungebührlich um zehn Minuten verlängern,
> schreitet
er
> drohend die Reihen ab, bevor er das Licht aus- und einschaltet und den
> Parkplatz verbarrikadiert. Selber schuld, wer dann noch seinen Wagen
> da stehen hat. Auch die weinende Kollegin hat Pech. Sie hat ihre
> Schultasche samt Hausschlüssel vor der Konferenz im oberen Stockwerk
> deponiert. Das
ist
> längst verriegelt und an die Alarmanlage angeschlossen. Muss sie halt
> woanders übernachten. Es sei denn, sie schafft es durch
> kleinmädchenhaftes Betteln und Bitten, dass ihr noch einmal großmütig
> aufgetan wird.
>
> Der Hausmeister verteilt mit Fingerspitzengefühl die nötigen
Schulschlüssel
> an die Lehrer. Wer anmaßend meint, für ihn habe der Hausmeister devot
> zu spuren, wird lange Zeit ohne den wichtigen Toilettenschlüssel
> bleiben und muss sich in dreckigen Schülerpissoirs herumdrücken. Auch
> wird sein Schreibtisch auf ewig unverschließbar sein. Schade, schade –
> manche Schlüssel müssen eben sehr aufwendig nachgefertigt werden...
> Diesen
Prozess
> kann auch der Schulleiter nicht durch höfliches Nachfragen
> beschleunigen. Braucht eine Kollegin zusätzliches Mobiliar (gar eine
> kleine Luxusstelltafel, ein Schränklein oder einen Bilderrahmen für
> den Klassenraum), muss sie beim Hausmeister einen ausführlich
> begründeten
Antrag
> in dreifacher Ausfertigung einreichen. Wenn sie bescheiden abwartet,
> wird ihr Wunsch vielleicht eines fernen Tages erfüllt. Geht sie petzen
> und beschwert sich, wird sich im riesigen Kellertrakt nirgends auch
> nur ein einziges Holzbrett finden lassen.
>
> Die Lehrer fluchen leise über den Hausmeister, sie spicken kleine
> Woodoo-Puppen mit Nadeln, um ihn zu beschwören, aber es nützt nichts.
> Manchmal wirken sich dezente Weihnachtsgratifikationen in flüssiger
> Form förderlich auf die Zusammenarbeit aus. Gut fahren vor allem
> Kollegen, die sich nicht qua Amt und Würde für etwas Besseres halten.
> Letztendlich eint alle Lehrer eines: Wenn es Ärger mit schulfremden
> Jugendlichen gibt, die sich verdächtig im Gebäude herumdrücken, dann
> rufen alle vereint nach dem kräftigen Hausmeister, damit er die
> Widersacher und Unruhestifter mit
seinem
> großen Besen aus der Schule fegt
>
> Gabriele Frydrych
>
> Die Autorin unterrichtet als Studienrätin in Berlin.
>
>
>
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> Diese Liste wird vom Computer Communications Club (http://www.ccc.at)
> betrieben. Um sich aus der Liste austragen zu lassen, senden Sie ein
e-mail
> an majordomo@ccc.at mit dem Befehl "unsubscribe lehrerforum" im
> Nachrichtentext.
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