Hans Adam schrieb:
>
> Sg. Koll. Wallner!
>
> > 1. Prozentuelle Erhöhung der Gehaltsstaffel für die Jahre 2002 und
> > 2003 2. Staffelwirksame Gehaltserhöhungen für die Jahre 2002 und
> > 2003. 3. Rückwirkende Gehaltsanpassung für das Jahr 2002. 4. Volle
> > Abgeltung der Inflation der Jahre 2002 und 2003 5. Berücksichtigung
> > des Wirtschaftwachstums bei den Gehaltserhöhungen."
>
> Diese BSL11-Forderungen sind schon lange am Tisch und immer wieder
> vorgebracht. Diese Forderunge sind von der FCG in der BSL11
> aufgestellt worden, das war nach dem Abschluß von 0,8% klar. Wenn sich
> jetzt irgendwelche Gruppen mit Forderungen hier einmischen, so
> geschieht das aus reinem Populismus, damit man sich nicht überflüssig
> vorkommt und sagen kann wir waren auch dabei.
>
> Hans Adam


S.g. Kollege Adam!

1. Wenn, wie Sie schreiben, diese Forderungen "schon lange am Tisch" sind - seit dem Abschluß von 0,8% sind schon 1 1/4 Jahre vergangen! - wieso wurden sie dann erst am 21. Jänner 2002 in der AHS - Bundesleitung beschlossen?

2. Daß nach dem Abschluß von 0,8% irgendetwas klar gewesen sei, bestreite gerade ich aufs Heftigste, habe ich doch hier im LF mehrfach nachgewiesen, daß alle bisherigen Neugebauer-Aussagen über den "Nachschlag" für 2002 den Begriff "staffelwirksam" peinlichst vermeiden. Soviel zu den obigen Punkten 1 - 3.

Die Punkte 4 und 5 gehören zur Standardrhetorik und sollten eigentlich selbstverständlich sein - sind es auch in den meisten anderen Berufsgruppen. Wenn man allerdings mit solchen MAXIMAL-Forderungen antritt, ist das schon ein taktischer Fehler, weil man dann bei der zu erwartenden Kompromiß-Lösung zwangsläufig heruntergehandelt wird.

Besser wäre es m.M. nach gewesen, darauf hinzuweisen, daß die Beamten schon seit fast 10 Jahren hinter der Inflationsrate herhinken und relativ zu allen anderen Berufsgruppen immer weiter ins Hintertreffen geraten sind. Das hätte den Vorteil gehabt, daß sich die Gewerkschaft als überparteilich darstellen könnte, weil es ja nicht nur gegen die Belastungen durch Blau-Schwarz ginge, sondern auch gegen jene aus der Zeit Rot-Schwarz, und man hätte ganz ohne parteipolitische Nebengeräusche mehr fordern können.
Das ist übrigens nicht Populismus, sondern elementare Verhandlungstaktik. Wenn jemand nach einem Unfall Schadenersatz will, dann redet er ja auch nicht von den Schrammen am Ellenbogen, sodern vom doppelten Oberschenkelbruch. Den glaubt die Gewerkschaft offenbar in vornehmer Zurückhhaltung verschweigen zu müssen.


MfG Erich Wallner
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