Liebe Kolleginnen und Kollegen, lieber Reinhard!

Mit Erstaunen lese ich den von den Kollegen Sellner und Fuchsbauer unterzeichneten Streikaufruf, der am 18. März ins Lehrerforum gestellt wurde. Darin heißt es wörtlich:

"Wir glauben, dass die Gewerkschaft die Regierung zur Zeit nur mit Streikdrohung/-beschluss zu effektiven Verhandlungsergebnissen zwingen kann. [...] Die Streikbereitschaft der KollegInnen braucht nicht nochmals abgefragt, sie will erprobt werden."



Wenige Stunden später stimmst du, lieber Reinhard, bei der Sitzung der Erweiterten Bundessektionsleitung in Wien dem Besoldungsreferenten Rainer Ristl expressis verbis zu, der den Standpunkt der FCG auf den Punkt bringt und gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen im Zusammenhang mit der Oberstufenreform als kontraproduktiv und imageschädigend ablehnt. Wörtlich sprichst du davon, "den Dreck von neuen Boykottmaßnahmen" nicht aufwühlen zu wollen.



Nun bin ich selbstverständlich auch der Ansicht von Kollegen Ristl, doch was soll dann der meines Erachtens völlig kontraproduktive Streikaufruf? Bei der Sitzung der Erweiterten Bundessektionsleitung hättest du doch einen Antrag auf Streik einbringen können. Aber offensichtlich haben dich die Ausführungen von Kollegen Jantschitsch und Ristl so überzeugt, dass ein völliger Sinneswandel eingetreten ist.



Es freut mich, dass die FCG die ÖLI-UG überzeugen konnten.



Mit kollegialen Grüßen



Eckehard Quin


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