Liebe Kolleginnen und Kollegen, lieber Kollege Ekkehard!
Kollege Ekkehard mailt:
>Mit Erstaunen lese ich den von den Kollegen Sellner und Fuchsbauer
>unterzeichneten Streikaufruf, der am 18. März ins Lehrerforum gestellt
>wurde. <
Es war kein Aufruf, wir wollten mögliche Streik-Gründe vorstellen:
"4 GRÜNDE FÜR EINEN BUNDESWEITEN LEHRERINNENSTREIK
1. gegen Arbeitszeiterhöhung und ständige Mehrbelastung Rücknahme der BBG-/LDG-Arbeitszeiterhöhung für Klassenvorstand, Kustodiat, Bildungsberatung und Korrekturfächer und Wiedereinrechnung dieser Tätigkeiten in die Lehrverpflichtung und entsprechende Aufstockung der WE-/Dienstpostenkontingente! 2. gegen die Vermarktung der Schulen Das öffentlich-rechtliche Dienstverhältnis verteidigen! 3. Regierung plant Einsparungen bei der Lebensverdienstsumme 4. Regierung plant Einsparungen bei der Lebensverdienstsumme
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Fußnote: Österreich gehört zu den reichsten Ländern der Welt und hat die geringste Gewinn- und Vermögensbesteuerung der EU. Wir wollen uns keine unsozialen Bildungs- und Beamtensparpakete leisten."
Kollege Eckehard mailt weiter:
>Wenige Stunden später stimmst du, lieber Reinhard, bei der Sitzung der
>Erweiterten Bundessektionsleitung in Wien dem Besoldungsreferenten
>Rainer Ristl expressis verbis zu, der den >Standpunkt der FCG auf den
>Punkt bringt und gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen im Zusammenhang mit
>der Oberstufenreform als kontraproduktiv und imageschädigend ablehnt. <
Kollege Jantschitsch hat unserem Antrag
"ÖLI-UG-Antrag 4: zur Oberstufenreform und Profilbildung"
"Die Erweiterte Bundessektionsleitung stellt fest, dass die bereits laufenden Arbeiten an der neuen Oberstufe (Schulentwicklung, Schwerpunktsetzung, Profilbildung an jedem Standort) erhebliche Mehrarbeit und damit Be- und Überlastung der KollegInnen mit sich bringen. Die Anerkennung und Einrechnung dieser nicht-unterrichtlichen Tätigkeiten als Teil der Lehrverpflichtung und die Bereitstellung der dafür notwendigen Werteinheiten durch den Dienstgeber ist im Interesse der KollegInnen wie der Qualität von Reform und Unterricht umgehend zu
verwirklichen. Die BSL wird beauftragt, die dazu notwendigen
Arbeiten aufzunehmen, dabei sind die betroffenen KollegInnen an den Schulen über die GBAs einzubinden." entgegengehalten, dass es so eine erhebliche, unbezahlte Mehrarbeit an AHS derzeit nicht geben kann, weil AHS-KollegInnen solche Vorbereitungsarbeiten nicht tun, wenn sie nicht bezahlt wird. Ich habe darauf hingewiesen, dass Vorbereitung von Schwerpunktbildung, Oberstufenprofil + Schulentwicklung bereits mehr oder weniger notgedrungen laufen und alle Beteiligten stark beanspruchen, dass also die Annahme dieses Antrags im Interesse dieser KollegInnen + aller künftig Betroffenen liegt. Ich habe Koll. Jantschitsch gefragt, ob seine Wortmeldung als Boykottaufruf zu verstehen ist und ob - im Gegensatz zum Boykott der mehrtägigen - die BSL nun zum Boykott derzeit laufender oder anlaufender Oberstufen-Schulentwicklungsarbeit aufruft. Auf diese Frage hat Kollege Jantschitsch nicht direkt geantwortet, sondern ein wenig herumgeredet, und da hat Koll. Ristl das Wort ergriffen und ist seinem Vorsitzenden mit wörtlich "den Dreck von neuen Boykottmaßnahmen nicht aufwühlen" zur Seite gesprungen.
>Wörtlich sprichst du davon, "den Dreck von neuen Boykottmaßnahmen"
>nicht aufwühlen zu wollen.<
Ich habe den Ausspruch Koll. Ristls in der Folge einmal wörtlich zitiert, als ich klarzustellen versucht habe, dass ich den Vorsitzenden gefragt habe, ob er denn zum Boykott der Oberstufen- und profil-usw.-Arbeiten aufruft. Dabei hab ich auch gesagt, dass ich einen Boykottaufruf der BSL in Sachen Schulentwicklungsarbeiten ebensowenig zweckmäßig finde wie Kollege Ristl. Dass Koll. Ristl den Boykott der mehrtägigen und die Boykottbewegung ablehnt, weiß ich und weißt du, Koll. Ekkehard, ebenso. Das erklärt vermutlich seine Ausdrucksweise, die ich besser nicht wörtlich zitiert hätte.
Es hätte mich gefreut, wenn du während oder nach der EBSL die Diskussion gesucht hättest. Von Angesicht zu Angesicht redet sich´s leichter als von PC-Kastl zu PC-Kastl.
Glück auf, trotz alledem!
Reinhart Sellner
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