W. Salzer schreibt:
Zu Ihrer Beruhigung, lieber Kollege, sie tut es! Vielleicht nicht in Ihrem Sinn, aber nach bestem Wissen und Gewissen. Wenn die Ergebnisse dieses Bemühens nicht Ihre Zustimmung finden, bleibt es Ihnen unbenommen, auf sachliche Weise und argumentativ untermauert andere Wege zu empfehlen. Allein dadurch, dass die Ergebnisse für Sie unbefriedigend sind - und das sind sie ebenso für viele Verantwortungsträger - ist noch nicht gesagt, dass bessere erreichbar waren. Aber behaupten lässt sichs natürlich leicht!

MfG W. Salzer


Sehr geehrter Kollege Salzer,

die Worte hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. Es kann doch nicht sein, dass zunächst einmal der Kollegenschaft von Seiten der Gewerkschaft Verschlechterungen auf's "Auge gedrückt" werden und dann im Nachhinein kleine Verhandlungserfolge (sofern diese überhaupt zu Stande
kommen) als Erfolg verkauft werden, frei nach dem Motto: "5 Schritte zurück und 1 Schritt vorwärts (ich denke da z. B. an die Regelung der Klassenvorstände). Wenn hier im Lehrerforum die Adams und Co. nicht müde werden, immer wieder darauf hinzuweisen, dass nicht die GÖD, sondern die Regierung unser "Feind" ist, so sei es ihnen unbenommen, ich als Pflichtschullehrer aber verdanke das LDG NEU nun mal nicht dieser Bundesregierung, sondern der Gewerkschaft (die nicht müde wird, das LDG NEU als Fortschritt zu bezeichnen).

Ich verstehe die Vorgangsweise innerhalb der Gewerkschaftsspitze durchaus, niemand beißt gern die Hand, die einen füttert, nur, bei genauerer Betrachtung ist es eben nicht die ÖVP-Hand, die das Futter verteilt, sondern es sind die vielen Hände der Mitglieder, die dafür sorgen, dass es denn Herren Neugebauer und Co. gut geht.
Wie kann ich aber die Interessen meiner Berufskollegen wahren, wenn ich seit Jahren nicht mehr in einer Klasse gestanden bin und mir auch gar nicht mehr vorstellen kann, was es heißt, nach 12 Dienstjahren mit nicht einmal 2000 € im Monat eine vierköpfige Familie zu erhalten?

Ich habe tiefsten Respekt vor jenen KollegInnen hier im Forum, die immer noch die Hoffnung haben, die GÖD von innen heraus reformieren zu können und wünsche ihnen viel Glück bei diesem Vorhaben, und im Gegensatz zu jenen hier, die sich lieber auf die UBG einschießen, weil es so viel leichter ist, auf die Schwächen anderer hinzuweisen, als die eigenen zuzugeben, würde ich mich sogar darüber freuen, wenn aus einem "zahnlosen GÖD-Tiger" eines Tages vielleicht sogar eine echte Interessensvertretung entstünde, in der Funktionäre am Werk sind, die nicht vergessen haben, wer sie sind und was sie sind.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Schett
PS Bregenz




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