Sehr geehrter Herr Kollege Wittek!
Ich habe in den letzten Tagen eine gewisse Unkenntnis in Bezug auf die gewerkschaftlichen Spielregeln feststellen müssen. Leider gibt es immer wieder Leute, die sich zwar nicht einen Deut um Vorgänge scheren, aber maximal querulieren und alles miesmachen. Aber Forderungen sind gleich gestellt und auch gejammert ist gleich einmal. Was mir bei der Diskussion hier auffällt: Man versucht alles schlecht zu machen und gerade die Beiträge von Fuchsbauer und Sellner zeigen, dass Gewerkschaftsarbeit nur als maximales Dramatisieren und gleichzeitig Aktivieren gesehen wird. Da werden wirklich Leute missbraucht zur höheren Ehre einiger weniger, die sich dann auf einen Erfolg draufsetzen wollen, wenn sie merken, dass in den Verhandlungen durch die FCG-Funktionäre etwas erreicht werden könnte, oder aber die genannten Herrn und ihre Gesinnungsgenossen wollen keinen Erfolg im Sinne der Kollegen, weil sie daraus kein Kapital schlagen können. Aber offensichtlich ist diesen Damen und Herrn das Demon- und Protest-ieren so in Fleisch und Blut übergegangen, dass sie sich unter seriöser Gewerkschaftsarbeit gar nichts anderes mehr vorstellen können. Gerade eine Demonstration oder irgendwelche Dienststellenversammlungen hätten in einer Phase der guten Verhandlungen kontraproduktiven Effekt. Und seriöse Arbeit besteht nicht nur im Muskelspiel und im Herumjonglieren mit Kampfparolen oder mit der Streikkeule, sondern aus Kompetenz, Zähigkeit im Verhandeln, Sachverstand und realistischem Einschätzungsvermögen sowie aus Serviceorientiertheit. Eigenschaften, die Koll. Ristl beispielsweise in hohem Maße hat und zudem ist Koll. Ristl noch sehr fleißig. Koll. Ristl war pädagogischer Leiter und hat den Schritt zurück gemacht zur Arbeit zum Wohle der Kollegen. Fragen Sie einmal, wie viel Arbeit Koll. Ristl allein mit den Pensionsberechnungen oder mit besoldungsrechtlichen Themen verbringt! Aber wenn jemand verblendet ist vor lauter Vorurteilen, dann wirft man eben sofort die FCG-Mannschaft in einen Topf mit der ÖVP, weil man es nicht aushält, dass irgend jemand zum Wohle der Kollegenschaft seriös arbeitet. Wir sind eben keine Aufwachtler, stellen keine überzogenen Forderungen und sehen, was realistisch ist und was nicht. Andere schäumen in Richtung Streik und sehen nicht ein, dass sie damit Pulver gewerkschaftlicher Maßnahmen sofort verschießen würden. Aber Sie montieren einmal einen Gewerkschaftsfunktionär prophylaktisch ab, wenn er der FCG angehört und unterstellen ihm sofort, parteilich (im Sinne von parteipolitisch) und nur für die eigene Karriere zu arbeiten. Leider gibt es wenige, die konsequent arbeiten wollen, denn es ist eine alte Weisheit, dass jene immer mehr Arbeit machen, die man einmal beim Arbeiten erwischt hat. Und beim Arbeiten erwischen kann man vor allem FCGler. Noch etwas zum Thema Seriosität: Wenn Kollege Hofer so diffuse Meldungen loslässt, indem er etwa suggeriert, dass Rainer Ristl doch irgendwo Direktor sein könnte, dann entspricht das ziemlich genau dem Informationswert, den man auch anderen Meldungen aus dem Dunstkreis der ÖLI-UG zuschreiben kann. Man lässt einen Versuchsballon steigen, indem man eine nicht gerade von Sachkompetenz strotzende Meldung loslässt und erwartet sich, dass schon das eine oder andere hängen bleibt, um danach nicht zu dementieren, sondern stillschweigend zur Kenntnis zu nehmen, dass diesmal der Versuchsballon eben falsch gelandet ist. Vielleicht beim nächsten Mal. Trial and Error statt Sachverstand? Mit gewerkschaftlichen Grüßen, Karl Digruber
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