Lieber Kollege Muther!
 
Ich habe die von Ihnen genannten Zahlen nicht nachgeprüft, aber gehen wir einmal davon aus, dass sie stimmen. Mich würde interessieren, zu welchen konkreten Handlungen die UBG aufgrund dieser Zahlen schreitet.
 
Meine Meinung zu diesen Zahlen: Der öffentliche Dienst (und dort v.a. die Akademiker) hat in den letzten Jahren, gleichgültig unter welcher Regierung, viel zur Budgetkonsolidierung beitragen müssen. Das ist höchst unerfreulich und in meinen Augen auch höchst ungerecht. Deshalb z.B. haben alle Akademikersektionen in der GÖD auch im Oktober 2000 GEGEN das Gehaltsabkommen mit unserem Arbeitgeber gestimmt. Eine Mehrheit war dafür, und das ist in einer Demokratie nun einmal zu akzeptieren.
Der Schluss, den ich daraus ziehe: Die GÖD stärken und in ihr noch aktiver für unsere Anliegen eintreten. Auch wenn die GÖD bei weitem nicht alle ihre Anliegen umsetzen kann, sie ist der EINZIGE Verhandlungspartner, den unser Arbeitgeber akzeptiert.
 
Mit kollegialen Grüßen
 
Eckehard Quin
 

----- Original Message -----
From: HYPERLINK "mailto:muther.bertel@vol.at"Ekkehard Muther
To: HYPERLINK "mailto:LEHRERFORUM@ccc.at"Lehrerforum
Sent: Saturday, March 23, 2002 1:45 PM
Subject: LF: für wen ist gewerkschaft da?

Ich mache einen allerletzten Versuch, die FCG - im besonderen Herrn Quin - zur inhaltlichen Diskussion zu bewegen und ersuche um Stellungnahmen:
1. Entspricht es den Tatsachen, dass der öffentliche Dienst heute 25% mehr verdienen würde, wenn wir seit 1994 jährlich Inflationsabgeltung + 1/3 des Produktivitätswachstums bekommen hätten?
2. Ist unsere Rechnung richtig, dass wir heute 12% mehr verdienen würden, wenn unsere Gehälter seit 1994 im selben Ausmaß erhöht worden wären wie die Kollektivlöhne der Privatangestellten?
3. Entspricht es den Tatsachen, dass die Nettogehälter - ohne Zulagen und Überstunden - heute in derselben Gehaltsstufe 5-7% unter dem Niveau von 1994 sind?
4. Warum musste eine unabhängige Gewerkschaft gegründet werden, damit man dies alles erfährt? Warum hat nicht die GÖD den Kampf für die entsprchenden Erhöhungen organisiert?
Vielleicht fällt Ihnen doch noch etwas dazu ein, Herr Kollege Quin.
Ekkehard Muther
PS: Vermeintlichen Kritikpunkte, die man meint, aus bruchstückhaft zitierten Interna der Bildungsgewerkschaft herauszulesen zu sollen, sind nicht das Thema, das den LehrerInnen unter den Nägeln brennt, sondern höchstens für einige FCG-Parteisoldaten interessant.