> > E.W.: Für die Sparvariante mittels Stundenkürzung sehe ich keinen
> Anhaltspunkt, hat doch
> > ein AHS-Schüler jetzt schon weniger Stunden als ein BHS-Schüler.
>
>Wenn das nur alle so sehen würden. Kuntzl, Antoni & Co. sprechen leider
>eine andere Sprache.

Es fällt auf, dass die Diskussion über die Anzahl der Unterrichtsstunden
ausschließlich aus der Sicht der Lehrerbeschäftigung geführt wird.

Aus meiner Sicht kann nicht ignoriert werden, dass vor allem die
skandinavischen Länder mit einer bei 12 - 14 jährigen um bis zu 1/3
niedrigeren Anzahl an Unterrichtsstunden zum Teil bessere Ergebnisse (PISA)
erzielen. Das wundert mich im übrigen nicht, weil willkürlich
aneinandergereihte 50-minütige Unterrichtsblöcke mit Sicherheit keine
optimale Lernorganisation darstellen.

In den Vergleichsländer gibt es allerdings nicht einfach weniger
Unterrichtsstunden sondern in der Regel ganztägige Unterrichtsformen. Somit
ist zwar die Zahl klassischer Unterrichtssunden geringer, dafür gibt es
Lernangebote und Hilfen für SchülerInnen, die sie benötigen. Die Zahl der
Lehrkräfte müsste in einem solchen System nicht reduziert werden.
Bemerkenswerterweise zeigt PISA, dass in diesem Systemen die
Leistungsunterschiede wesentlich geringer sind, obwohl die
Spitzenleistungen noch immer über den österreichischen liegen.

Im übrigen dürfte die Aufnahmebereitschaft bei einem sinnvollen Wechsel von
Lern- und Erholungsphasen höher sein.

Ich würde mir eine Diskussion wünschen, die die Zahl der Unterrichtsstunden
pädagogisch beleuchtet.

Dieter Brosz

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