Günter Wittek schrieb:
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> ----- Original Message -----
> From: SK-Team
> To: GUENTER.WITTEK
> Sent: Monday, March 25, 2002 1:24 PM
> Subject: 2002-03-25 Kuntzl betont Gesprächsbereitschaft der SPÖ
> zur AHS-Oberstufenreform
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> SPÖ/Kuntzl/Oberstufenreform/ÖVP
>
>
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> Die Reformpläne der Bundesregierung seien "durchaus
> diskussionswürdig", SPÖ-Vorstellungen seien aber weitreichender und
> würden zu einer Aufhebung der Trennung in Gymnasium, Realgymnasium und
> Wirtschaftskundliches Realgymnasium führen, so Kuntzl weiter. Konkret
> sollen die SchülerInnen bereits in der 5. Klasse der AHS auf ein Kurs-
> und Modulsystem vorbereitet werden. Die 6. Klasse könnte dann einen
> Übergang zu diesem flexiblen Modulkonzept bilden, ab der 7. Klasse
> soll ausschließlich in Kursen und Modulen unterrichtet werden,
> erörterte Kuntzl.
E.W.: Weiß jemand, ob so ein Modulsystem bereits irgendwo in Österreich in einem Schulversuch erprobt worden ist?
> Als weiteren Punkt fordert Kuntzl, dass auch die Förderung von
> Kreativität, Flexibilität, Gruppenfähigkeit, Teamarbeit,
> Gesprächsfähigkeit und sozialer Kompetenz stärker betont werden müsse.
> Dazu sollen "verbindlichen Übungen" im freiwilligen Modulbereich
> angeboten werden. Zudem müssten LehrerInnen so ausgebildet werden,
> dass sie ihre Gegenstände auch in einer Fremdsprache unterrichten
> können.
E.W.: "Zudem müssten LehrerInnen so ausgebildet werden, dass sie ihre Gegenstände auch in einer Fremdsprache unterrichten können." Wenn ich als Englisch / Französischlehrer so etwas lese, dann weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll.
Warum nicht auch noch eine Unfall-Chirurgenausbildung für die Turnlehrer, damit sie die Beinbrüche am Schikurs gleich selber operieren können? Ein kleines Psychologiestudium nebenher für die Schülerberater wäre sicher auch ganz nützlich für die Therapien - die diplomierten Schulpsychologen sind bekanntlich hoffnungslos überlastet. Und ohne einen MBA (Master of Business Administration) braucht sich gar niemand mehr für einen Direktorsposten zu bewerben.
Es gibt momentan etliche BHS, wo Fächer in Fremdsprachen unterrichtet werden - ich weiß nur von Fällen, wo die Lehrkräfte die entsprechenden Lehramtsprüfungen haben (also auch in der Fremdsprache). In so manchen Fällen hängt so ein Projekt an einer einzigen Lehrkraft, die halt zufällig gerade z.B. Geografie und Englisch studiert hat.
Zu behaupten, man könnte etwa einen Mathematik + Physiklehrer mit ein paar Kursen in den Ferien auf englische Physik updaten, ist eine Beleidigung gegenüber allen studierten Anglisten. Das ist kein Standesdünkel - wenn man ein Fach so einfach nachlernen kann, warum dann nicht auch umgekehrt? Wieso dann nicht einen Freibrief für alle Anglisten, zu unterrichten, wonach ihnen gerade der Sinn steht? Vielleicht haben sie schon genug von den vielen Schularbeits- und Hausübungsheften - also zur Abwechslung einmal Geschichte oder Religion?
Erich Wallner
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