Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Erich Wallner schrieb:
> ...
> 1. Hat es Zombie-Schulen gegeben - ja oder nein?

Nein. Alle Ergebnisse, die in der Bundessektionsleitung eingelangt sind, sind auch in die Wertung aufgenommen worden.

> 2. Wurde die Zahl der Abstimmungs-Berechtigten (und damit das
> erforderliche Quorum) NACH der Wahl nach oben "korrigiert" - ja oder
> nein?

Die Zahl wurde nicht "nach oben korrigiert", sondern die Zahl wurde so genau wie möglich erhoben, was leider eine Weile gedauert hat. (Die am ersten Tag verwendete Zahl war ein bloßer Schätzwert - dass ein solcher nicht ausreicht, wenn das Ergebnis sehr knapp ist, ist wohl klar. Dass man nicht einfach auf Anfrage beim Ministerium eine genaue Zahl bekommen kann, wundert mich auch, ist aber sicher nicht der Fehler der GÖD oder der FCG.) Die Auswertung wurde genau nach jenen Richtlinien durchgeführt, die vor der Befragung in der Bundessektionsleitung ohne Gegenstimme festgelegt worden waren. Im Nachhinein waren dann manche, die zuerst dafür gestimmt hatten, plötzlich nicht mehr einverstanden.

> ...
> 4. Wenn ein erstmalig angedrohter Streik keine Änderung der Diktion
> ist - was dann?

Wieso erstmalig angedroht? Wir haben doch im Dezember 2000 einen Tag lang gestreikt!

> 5. Wenn Sie schreiben "insgesamt dürfte es im öffentlichen Dienst
> jetzt gären" - dann ist das genau das, woran die UBG mitwirkt, z.B.
> durch die zuletzt angestellten Berechnungen über Einkommensdefizite
> der Beamten gegenüber anderen Berufsgruppen. Vor der auch hier im LF
> angebotene Diskussion zu diesen Zahlen hat die GÖD bisher gekniffen -
> aber vielleicht rechnen sie ja noch. ...

Mit "insgesamt dürfte es im öffentlichen Dienst jetzt gären" hat Koll. Zangerl wohl nicht nur den Lehrerbereich gemeint, sondern den gesamten öffentlichen Dienst. Zu glauben, dass eine kleine Gruppierung wie die UBG, die ausschließlich im Lehrerbereich existiert und auch hier in 8 von 9 Bundesländern nicht allzu viele Mitglieder hat, dabei eine Rolle spielt, halte ich für absurd. Die meisten Beamten in der Verwaltung wissen nicht einmal, was die UBG ist. Viel eher ist für dieses "Gären" entscheidend, dass auch die große Mehrheit jener Mitarbeiter, die schlechter als wir Lehrer bezahlt sind, jetzt die 0,8% "Erhöhung" spüren. Ich möchte in diesem Zusammenhang nochmals daran erinnern, dass die AHS- und BMHS-Vertreter von Anfang an gegen die mickrigen Erhöhungen für 2001 und 2002 gestimmt haben, aber von den anderen Sektionen überstimmt wurden. Da die GÖD auf demokratischen Prinzipien basiert, mussten unserer Vertreter diese Entscheidung akzeptieren. Es ist ein Märchen, das Abkommen wäre damals zustandegekommen, weil FCG-Funktionäre der Regierung helfen hätten wollen: Die FSG-Vertreter haben im Zentralvorstand mit noch deutlicherer Mehrheit zugestimmt als die FCG-Vertreter, und Koll. Korecky (FSG, Besoldungsreferent) war voll des Lobes über das Erreichte. Hat etwa die FSG auch bloß der Regierung helfen wollen? Das würde mich doch sehr wundern. Nein - in Wahrheit haben uns jene Sektionen, in denen es vor allem weniger qualifizierte und somit geringer entlohnte Mitarbeiter gibt, und die daher mit dem Fixbetrag für 2001 wesentlich besser bedient waren als wir, überstimmt - und zwar quer über alle Fraktionsgrenzen hinweg.

Zu den Berechnungen der UBG über die Einkommensdefizite der Beamten gegenüber anderen Berufsgruppen: Ich habe sie nicht im Detail nachgerechnet, weil ich mich nicht wieder ärgern will. Es ist m.E. im Nachhinein auch unerheblich, ob wir um ein paar Prozent mehr oder weniger benachteiligt worden sind. Faktum ist, dass wir in letzter Zeit jedes Mal, wenn gerade Wahlen vorbei waren, massiv benachteiligt worden sind, aber nicht etwa wegen schlechter Verhandlungen, sondern weil die Politiker im Nationalrat auch ohne unser Einverständnis über uns drüberfahren können und sich dabei noch des Applauses des Großteils ihrer Wähler sicher sein können.

> Für die Auswertung der AHS-Abstimmung haben sie schließlich auch 4
> Wochen gebraucht. Bei der letzten ÖGB-Abstimmung ging das
> interessanterweise in zwei oder drei Tagen - ist Ihnen diese
> Diskrepanz auch aufgefallen?

In unserer Bundessektionsleitung haben die Auswertung ein paar Funktionäre, die nicht einmal vollständig dienstfreigestellt sind, neben ihrer normalen Arbeit durchgeführt. Der ÖGB hat mit der Auswertung eine externe Firma beauftragt und viel Geld dafür ausgegeben. Der ÖGB verfügt eben über ein weit höheres Budget als unsere Bundessektionsleitung.

Mit freundlichen Grüßen
Peter Friebel

--
Diese Liste wird vom Computer Communications Club (http://www.ccc.at) betrieben. Um sich aus der Liste austragen zu lassen, senden Sie ein e-mail an majordomo@ccc.at mit dem Befehl "unsubscribe lehrerforum" im Nachrichtentext.