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Hans Adam schickt Ihnen diese Mail mit folgendem Kommentar:

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AHS-Reform droht zu platzen

Autonomie. Reform soll Gymnasien mehr Unabhangigkeit fur Schwerpunktsetzungen bieten. Bedingung. SP fordert fur Zustimmung, dass Hauptschullehrer auch an AHS unterrichten konnen. Auflosung. OVP will die verschiedenen Typen der Gymnasien erhalten, SP fordert Auflosung.


CARINA KERSCHBAUMER
Die geplante Reform der AHS-Oberstufe droht bereits vor der offiziellen Vorstellung zu platzen. Da fur die Anderung von Schulgesetzen eine Zweidrittelmehrheit im Nationalrat notig ist, erfordert die Reform von Wissenschaftsministerin Elisabeth Gehrer die Zustimmung der SPO. "Die Richtung stimmt, die Reform geht uns aber zu wenig weit", ubt SP-Bildungssprecher Dieter Antoni Kritik an den bisher bekannt gewordenen Punkten.

Schwerpunkt der Reform, die Elisabeth Gehrer in Kurze vorstellen wird: Schulen wie auch Schuler sollen kunftig rund 15 bis 20 Prozent der Stunden als Schwerpunkte frei wahlen konnen. Geplant ist auch die Einfuhrung des Faches "Informatik" ab der ersten Klasse. Latein soll in der Unterstufe kein Pflichtfach mehr sein. Alternativ zu Latein soll in der 3. Klasse eine andere Fremdsprache gewahlt werden konnen. In der Oberstufe bleibt Latein allerdings als Pflichtfach erhalten.

Das Ziel einer verstarkten Autonomie der Schulen begru?t auch die SPO. Sie fordert allerdings die Auflosung der bisherigen unterschiedlichen Typen Gymnasium, Realgymnasium, Wirtschaftskundliches Gymnasium. Das SPO-Modell sieht vor, dass in der 7. und 8. Klasse praktisch nur noch in Kursen und Modulen unterrichtet wird. "Die Klassenverbande sollen in der 7. und 8. Klasse uberhaupt aufgelassen werden", fordert Antoni, dass Oberstufenschuler kunftig verbindliche Kurse und Module selbst wahlen konnen.

Voraussetzung fur eine Zustimmung zur AHS-Reform ist fur die SPO aber auch der freie Austausch unter den Schulern der Unterstufe und der Hauptschule. "Es muss Bewegung in die Mittelstufe kommen. Wenn ein Gymnasium in der Nahe einer Hauptschule liegt, mussen Schuler frei wechseln konnen", for

dert Antoni, dass AHS-Lehrer auch in Hauptschulen und Hauptschullehrer in Gymnasien unterrichten konnen. "Es gehort fur uns zum Reformpaket dazu, dass das Schulsystem durchlassiger wird", legt Antoni die Latte hoch.

Ein anderer Teil des Paketes ist ebenfalls umstritten. FP-Generalsekretar Karl Schweitzer fordert eine Neugestaltung der Matura. Anstelle der schriftlichen Prufungen soll eine Diplomarbeit "Grundlage fur die Abschlussprufung sein". Ein Vorschlag, den auch die SPO begru?t. "Es sollte moglich sein, Gegenstande bereits in der 6. oder 7. Klasse abzuschlie?en", schlagt Antoni vor.

Eine Auflosung der Typen der AHS kommt fur die OVP allerdings nicht in Frage. Kommentar aus dem Buro von Ministerin Gehrer: "Das ist der alte Hut, alles zu einem Einheitsbrei zu machen."

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(c) 29.05.2000 Kleine Zeitung


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