----- Original Message -----
From: "Jörg Pongratz" <_jpongratz@utanet.at>
To: "R. E."
Sent: Thursday, April 04, 2002 5:47 PM
Subject: Re: Standard: FPÖ-Bürgerwehr -- Aktionen vor Grazer Schulen


> In der Diskussion um die Bürgerwehr wird meiner Meinung nach ein
> wichtiger Aspekt vergessen. Die englischsprachige Schule GIBS steht
> als Konzept für Interkulturalität, Weltoffenheit und Toleranz. Wenn
> Vertreter der FPÖ sich vor dieser Schule auf Drogenjagd machen
> eröffnet sich in Anbetracht der Wertewelt dieser Partei eine fast
> zwingende Optik. Da meine beiden Kinder die GIBS besuchen und mir
> bezüglich Drogen in der GIBS noch nie besondere Vorfälle bekannt
> wurden muss die Auswahl dieser Schule wohl einen anderen Grund haben:
> Dort wo das Fremde zuhause ist, dort wo in englisch unterrichtet wird,
> dort sind wohl auch die Drogen daheim, so einfach ist das. Wer schützt
> eigentlich meine Kinder auf dem Schulweg vor der Gedankenwelt der
> FPÖ-Bürgerwehr?
>
> Jörg Pongratz, Graz
>
> ----- Original Message -----
> From: "R. E."
> To: "!Lehrerforum"
> Sent: Wednesday, April 03, 2002 7:58 PM
> Subject: LF: Standard: FPÖ-Bürgerwehr -- Aktionen vor Grazer Schulen
>
>
> 03.04.2002 10:26 MEZ
>
> FPÖ-Bürgerwehr rückt ein
>
> Erste Aktionen vor Grazer Schulen geplant - Polizei auf Distanz
>
> Graz - In ein bis zwei Wochen soll die von der FPÖ initiierte
"Bürgerwehr"
> vor einer Schule im Grazer Bezirk Lend ihren ersten freiwilligen
> Dienst
tun.
> Ziel des "Feldversuchs" im Vorfeld der Gemeinderatswahl vom Jänner
> 2003
ist
> es laut Initiator Alexander Lozinsek, auf das Drogenproblem aufmerksam
> zu machen. Formiert haben sich auch die Gegner: Mittwochfrüh
> demonstrierte
die
> Aktion Kritischer Schüler gegen "den von der FPÖ betriebenen
> Rassismus",
die
> SPÖ hat eine Unterschriftenaktion gestartet.
> Gereift ist die Bürgerwehridee des Detekteibesitzers Lozinsek mit der
> Zunahme des Dealens auf offener Straße. "Wir möchten ein Zeichen
> setzen gegen die Unkultur des Wegschauens", formuliert der
> FPÖ-Gemeinderat, dem
das
> Modell der Schutzwacht in Bayern vorschwebt. In einem bis Sommer
begrenzten
> Versuch sollen Zweier-Teams zunächst im Bereich des Bundesgymnasiums
> GIBS
in
> der Marschallgasse vor und nach dem Unterricht patrouillieren - in
> orangen Gilets mit der Aufschrift "Bürgerwehr", bewaffnet mit Handys
> und Videokameras. Polizei winkt ab
> Ihm sei klar, dass diese Aktion nicht die Lösung des Drogenproblems
bringen
> werde, "aber wir versuchen, damit wenigstens vor Schulen drogenfreie
> Zonen zu schaffen", führt Lozinsek aus. Die Argumentation der Gegner
> hält er für "unter der Gürtellinie": Zu unrecht sei die Rede von
> "Schlägertrupps" und "Rassismus". Mit der Polizei suche man die
> Zusammenarbeit - und es bleibt zunächst beim Suchen. "Für uns ist die
> Bürgerwehr ein rechtliches Nullum", winkt Polizeidirektor Franz Stingl
> ab. Die unter diesem Namen agierenden Personen hätten die gleichen
> Rechte wie jeder andere Staatsbürger auch. Sorge bereite ihm, Stingl,
> jedoch, dass mit der Truppe und mit dem Einsatz von Videokameras ein
> zusätzliches Konfliktpotenzial entstehen könnte. Außerdem bestehe der
> Verdacht, dass es nur zu einer Verlagerung des
Problems
> komme, "und statt vor der Schule in der nächsten Gasse gedealt wird".
> Unabhängig von den FPÖ-Aktivitäten habe er der Sicherheitswache die
> Anweisung erteilt, vor den Schulen im Bezirk Lend mehr Präsenz zu
> zeigen, erklärt der Grazer Polizeichef. Unter dessen haben die
> Sozialdemokraten über 10.000 Unterschriften gegen
die
> Bürgerwehr gesammelt. "In einem demokratischen Staat hat die
> öffentliche Hand auch die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten",
> unterstreicht SPÖ Graz-Geschäftsführer Bernd Weiss. Die Unterschriften
> sollen u.a. mit der Forderung nach mehr Polizei-Dienstposten dem
> Innenminister übergeben
werden.
> Die Grünen kündigten eine parlamentarische Anfrage an den Minister an,
weil
> einzelne Polizisten privat auch bei der Bürgerwehr aktiv seien. (APA)
>
> ***************************
> mfg
>
> R. E.
> Maria Hülf
>
>
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> betrieben. Um sich aus der Liste austragen zu lassen, senden Sie ein
e-mail
> an majordomo@ccc.at mit dem Befehl "unsubscribe lehrerforum" im
> Nachrichtentext.
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