lieber günther wittek !
es ist natürlich missverständlich, wenn du aus reinhart sellners stichworten herausgelesen hast, ich fände, es sollte in bezug auf die KV-abgeltung "keinen erregungszustand" gäben. unmissverständlich: es gibt (nicht nur) wegen der kürzungen bei kv, kustoden, schülerberater etc. völlig zurecht eine menge unmut, unzufriedenheit und erregung. ich wollte natürlich, es gäbe sie nicht - in dem sinn, dass ich gerne zufriedene lehrerInnen mit adäquater entlohnung sähe. was ich in bezug auf den öli-antrag gemeint habe: wir ahs-leherInnen haben in den letzten eineinhalb jahren deutlich gemacht, dass wir die im bbg gesetzten kürzungen (kv etc) massiv ablehnen. wir haben einen eintägigen warnstreik dagegen abgehalten, im schnitt hat jede 4. schule heuer im "vollboykott" nicht nur dienst nach vorschrift gemacht, sondern auch keine mehrtägigen schulveranstaltungen abgehalten. die regierung hat darauf nicht reagiert. und ich habe in der diskussion um dienststellenversammlungen am 21.3. und im mai gemeint, dass die x-te dienststellenversammlung zu diesem thema daran (leider) nichts ändern werde. als kampfmittel sind dienststellenversammlungen zu schwach, als informationsinstrument zum thema kv etc. nicht mehr nötig. darüber wissen alle unsere kollegInnen bescheid. ich habe mich vielmehr dafür eingesetzt, dass wir sehr wohl das instrument der dienststellenversammlungen dann sofort wieder einsetzen sollen, wenn es neue informationen über neue anschläge auf unsere geldbörsen und arbeitsbedingungen gibt. zum zeitpunkt der ebsl gab es sie (etwa zu den themen pragmatisierungen über 40/45 oder zur inflationsabgeltung 2002) noch nicht. jetzt gibt es neben der zumutung der frau vizekanzlerin (0,8 % wären es für den öffentlichen dienst schon gewesen - für mich ein glatter bruch des gehaltsabkommens von oktober 2000) auch zum thema pragmatisierungen eine höchst provokante zumutung:eine paket unter dem harmlosen titel "deregulierungsgesetze öffentlicher dienst" meines erachtens beinhaltet der packen deregulierungsgesetze eine menge
sprengstoff:
zynisch formuliert: die "gute" nachricht: bei "nachsichten" (wenn man zu alt ist, um pragmatisiert zu werden; wenn man bestimmte ernennungserfordernisse nicht hat...) muss nicht mehr die zustimmung des BMÖLS eingeholt werden. die schlimme nachricht: das ist auch gar nicht mehr nötig - weil diese nachsichten überhaupt abgeschafft werden. dass heißt für mich, dass die über 40jährigen jetzt gar keine chance auf pragmatisierung mehr haben !! ganz nebenbei sollen auch die belohnungen abgeschafft und die rückzahlung in raten bei zu unrecht bezogenen übergenüssen eingestellt werden und ähnliches mehr. für die pragmatisierungen bedeutet das an den ahs: entweder ein pragmatisierungsstopp (das will die vizekobra aus ideologischen gründen ja) oder absolute ungerechtigkeiten - wenn die unter 40jährigen vom unterrichtsministerium definitiv gestellt werden. ich erwarte mir hier heftigsten widerspruch seitens der göd ! für besonders betroffene bundessektionen wie die unsere ist das m.e. auch sicherlich ein grund, die kollegenschaft in dienststellenversammlungen zu informieren. dabei könnte auch schon durchaus vorinformiert werden, dass bei einem bruch des gehaltsabkommens 2001/02, wie es eine verweigerung abgeltung der realen inflationsrate 2002 wäre, zu streikmaßnahmen kommen müsste. diese erwarte ich für den fall "nur 0,8 %" vom zentralvorstand der göd. einen diesbezüglichen antrag würde ich notfalls im zv sofort stellen. allerdings erwarte ich nicht, ihn stellen zu dürfen/müssen, da ich annehme, dass dann ein solcher antrag des präsidiums vorliegen muss. wenn getroffene abmachungen nicht mehr eingehalten würden, spätestens dann müsste eine gewerkschaft mit aller kraft reagieren.
mit freundschaftlichen grüßen michael zahradnik
> Lieber Michael Zahradnik
>
> Ich kann es nicht glauben und vermisse dein Dementi, dass du der
> Meinung sein solltest, dass es an den Schulen keinen Erregungszustand
> geben sollte. Bei uns ist es jedenfalls so, dass in unserem Jargon
> der Gehaltszettel die "monatliche Beleidigung" genannt wird, weil
> dieser in keinem Fall die Abgeltung für die von uns erbrachte Leistung
> darstellt.
>
> Wenn es nur andeutungsweise Anzeichen für eine etwas mutigere Haltung
> der GÖD gäbe, dann wäre unsere Bereitschaft unseren Unmut sehr
> deutlich sichtbar darzustellen, sehr groß, da braucht wahrlich kein
> "Erregungszustand" erst künstlich geschaffen werden. Derzeit ist es
> nur so, dass sich der Frust über die gegebene Situation gleichermaßen
> gegen die Regierung wie gegen diese lahme, unsere Stimmmung überhaupt
> nicht wahrnehmende GÖD richtet.
>
> Lieber Michael, sprich bitte endlich wieder die klare und deutliche
> Sprache eines selbstbewußten Gewerkschaftsfunktionärs, wir erwarten
> uns, dass die Gewerkschaft unsere Ziele konsequent verfolgt, mit uns
> zusammen in Erfolge umsetzt, dass sie wie eine starke Organisation
> auftritt. Formulieren wir bitte klare Ziele (auch im Bereich
> KV-Abgeltung usw.) und lassen wir dieses komische obsolete "Azvedisch"
> ...
>
> mkG
> Günter Wittek
>
>
> ----- Original Message -----
> From: Reinhart Sellner
> To: Lehrerforum@ccc.at
> Subject: LF: ebsl zu göd-verhandlungen + pragmatisierung
>
> RS > ABGELEHNT, weil für Koll. Weißmann und FCG "obsolet" (wird RS >
> schon auf "höherer Ebene" behandelt, diese würde bei Annahme RS >
> diesen Antrags "teilentmündigt") + für Koll. Zahradnik ein RS >
> "dauernder Erregungszustand an den Schulen nicht aufrechtzuerhalten,
> RS > KV-Frage ist jetzt im Laufen, aber keine Basis für Aktivitäten
> an
den
> RS > Schulen in dieser Frage, "Waffe der Dienststellenversammlung"
> nicht RS > aus der Hand geben - trotzdem waren UG- und auch einige RS
> > FSG-Stimmen für den Antrag.
>
>
>
>
--
Diese Liste wird vom Computer Communications Club (http://www.ccc.at) betrieben. Um sich aus der Liste austragen zu lassen, senden Sie ein e-mail an majordomo@ccc.at mit dem Befehl "unsubscribe lehrerforum" im Nachrichtentext.