Geht es nach Gehrer und der ÖVP wird sich meiner
> Einschätzung nach nichts an der Pragmatisierung ändern. Die Abschaffung war
> immer eine Forderung der FPÖ.
> Schönen Abend
> Josef Zwickl
>
Was ich mir vor allem wünsche, ist , dass die Partei, die immerhin den Bundeskanzler stellt, für irgendetwas, das auf Widerstand stößt, die Verantwortung übernimmt. So wie jeder erwachsene Mensch sein Handeln vertritt und argumentiert.
 
(Und - an der Pragmatisierung hat sich schon etwas geändert. KollegInnen, die über 45 sind, werden nicht mehr pragmatisiert (auch wenn rechtzeitig vorher angesucht wurde - aber länger liegen blieb..)Und KollegInnen, die später als mit 40 Jahren in unseren Beruf eintreten - vor allem eine Situation in der BMHS, wo man doch einige Bemühungen aufwendet, z.B. IKT-Fachleute aus der Wirtschaft an die Schulen zu holen, werden nicht pragmatisiert.)
 
Aber seit vielen Monaten wird uns unermüdlich erklärt, dass an allen Kürzungen nur die böse und verschwenderische Vorgängerregierung Schuld sei... (so ganz ohne Beteiligung der ÖVP?), dass an allen Verschlechterungen in unserem Bereich die FPÖ Schuld sei - so ganz ohne Beteiligung der ÖVP? Ist Pragmatisierung im öffentlichen Dienst (immerhin eine Sachlage, die drei Ministerien betrifft) nicht Chefsache? Und damit nun mal im letztendlichen Entscheidungsbereich des Bundeskanzlers, der zwar dezent im Hintergrund und äußerst schweigsam - aber doch agiert! Natürlich ist es eine geschickte Strategie, wenn Ministerin Riess-Passer der Exekutive, in der das Klientel der FPÖ stark vertreten ist, mit dem stark erweiterten Rechtsschutz ein Zuckerl anbietet, aber den LehrerInnen, wo das Klientel der ÖVP die deutliche Mehrheit darstellt, nicht nur die Pragmatisierung (und damit einen weiterführenden Schutz) abspricht, sondern auch Vereinbarungen bzgl. der Gehaltsabkommen nicht einhält. Unsere Berufsgruppe muss verschlechterte berufliche Rahmenbedingungen hinnehmen UND Nettoeinkommenseinbrüche....und der Bundeskanzler kann dagegen nichts machen? Will nichts dagegen machen?
 
Nun könnte doch als kleinen Ausgleich Min. Gehrer in ihrem höchsteigenen Bereich für uns eintreten. Doch ein Brief der ARGE Lehrer mit der Forderung nach Absenkung der Klassenschülerhöchstzahlen, mit der Forderung nach Wiedereinrechnung der KV-Tätigkeit, mit der Forderung, die Verweilzeit der IIL LehrerInnen von 7 auf 5 Jahre zu senken (wie sonst im öff.Dienst üblich),  liegt seit 21. März im Ministerium. Kein Angebot für einen Gesprächstermin.
 
Und deshalb: So blind kann doch von uns LehrerInnen niemand sein, dass er/sie dieses Spiel nicht durchschaut.
Lasst uns nur die Tatsachen sehen. Auflisten, was sich in unserem Bereich, im Bildungsbereich insgesamt verbessert hat, und was sich verschlechtert. Und die Regierung dafür in die Verantwortung nehmen.
Ganz einfach. Kein Ausspielen, kein Hin- und Herschieben von Zuständigkeiten - nur ehrliche Rückmeldung an unsere VertreterInnen. Und Widerstand, wo nötig. Dringend nötig für uns alle.