Vorarlberg federt Stellenabbau an Pflichtschulen ab

Utl.: Sausgruber: "Wollen nicht nur von Bildungsoffensive sprechen" - SPÖ-Mayer warnt vor Zweiklassenbildungssystem

Bregenz (APA) -

Das Land Vorarlberg wird die durch die Vorgaben des Bundes und im Finanzausgleich vereinbarten Kürzungen im Schulbereich finanziell "abfedern". Im ersten Volljahr werde das Land rund eine Million Euro aus dem Landesbudget beisteuern, um Übergangsklassen, den Förderunterricht und andere Maßnahmen wie bisher weiterführen zu können, kündigten Landeshauptmann Herbert Sausgruber (V) und Schul-Landesrat Siegi Stemer (V) im Pressefoyer nach der Sitzung der Landesregierung an.

Das Landesbudget sei zwar angespannt, Vorarlberg sei aber in der Lage, solch wichtige Bereiche finanziell zu unterstützen. Übereinstimmend betonten Sausgruber und Stemer: "Die Qualität an unseren Schulen ist und wichtig. Deshalb stellt das Land für die Pflichtschulen Mittel im erforderlichen Ausmaß zur Verfügung. Dadurch können die Angebote an den Schulen in hoher Qualität erhalten bleiben". Es gehe einerseits um den Erhalt der pädagogischen Qualität an den Pflichtschulen, aber auch um die gute pädagogische Atmosphäre sowie um die Glaubwürdigkeit der Landespolitik, argumentierte
Sausgruber: Man könne nicht immer davon reden, wie wichtig Bildung und Ausbildung seien und der propagierten Bildungsoffensive im Ernstfall nicht die entsprechenden Taten folgen zu lassen. Die Maßnahme erfolge aus grundsätzlichen Überlegungen und nicht etwa wegen des von der Unabhängigen Bildungsgewerkschaft (UBG) für den 2. Mai angekündigten Warnstreiks der Lehrer, betonte Sausgruber.

SPÖ-LAbg. Elmar Mayer hatte am Vormittag - noch vor dem Beschluss der Landesregierung - Sausgruber und Stemer aufgefordert, mehr Sensibilität für die verständlichen Sorgen der Pädagogen zu zeigen und durch Einsatz von Landesmitteln zu verhindern, dass das pädagogische Niveau im Pflichtschulbereich nicht nachhaltig beschädigt wird. Den Streikaufruf der UBG unterstützt SPÖ-Bildungssprecher Mayer, auch wenn er den Termin 2. Mai wegen der laufenden Verhandlungen in Wien nicht für günstig hält. Grundsätzlich befürchtet Mayer, dass Kürzungen in den Bereichen Vorschule oder Übergangsklassen "erste Schritte in Richtung Zweiklassenbildungssystem" sind.
(Forts.) ka/je




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