REPUBLIK ÖSTERREICH
AKTUELLE MELDUNG
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Wien, am 23. April 2002
Wichtige Meldungen der anderen Ministerien
Übersicht:
Molterer erwartet von neuer EU-Richtlinie bessere Möglichkeiten zur
Lärmbekämpfung
Utl.: Minute der Ruhe um 14.15 Uhr am morgigen "Tag gegen den Lärm" =
Neue Möglichkeiten zur Verringerung der Lärmbelastung der Bevölkerung
bietet nach Ansicht von Umwelt- und Landwirtschaftsminister Mag. Wilhelm
Molterer die neue Umgebungslärm- Richtlinie der EU. "Die Richtlinie ist
ausverhandelt und wird voraussichtlich im Laufe des heurigen Jahres in
Kraft treten. Österreich hat dann 24 Monate Zeit, die darin enthaltenen
Bestimmungen in nationale Regelungen umzusetzen", erklärte Molterer
anlässlich des Internationalen Tag gegen den Lärm, der morgen, Mittwoch,
stattfindet.
Kernelement der Richtlinie wird die Verpflichtung der EU- Mitgliedstaaten
sein, strategische Lärmkarten zu erstellen, die die Lärmsituation in
großen Ballungsräumen, an Hauptverkehrsstraßen, Haupteisenbahnstrecken
und Großflughäfen widerspiegeln. Diese öffentlich einsehbaren Karten
werden eine Grundlage für zukünftige Maßnahmen zur Lärmsanierung bilden.
Auch die Ausarbeitung solcher Aktionspläne schreibt die Richtlinie den
Mitgliedstaaten vor. Sie bildet außerdem eine Grundlage für weitere
Gemeinschaftsregelungen zur Verringerung der Lärmemissionen von
spezifischen Lärmerregern. Emissionsgrenzen für Fahrzeuge, Reifen, Geräte
und andere Lärmquellen sind bereits in früheren EU-Richtlinien festgelegt
worden, bedürfen aber einer weiteren Verschärfung.
Im Jahre 1998 fühlten sich laut Statistik Österreich 25 % der
Österreicher in ihren Wohnungen durch Lärm gestört, darunter 13,7 % stark
oder sehr stark. Die Lärmstörung hat sich damit erneut vermindert und ist
seit 1970 auf die Hälfte gesunken. Der überwiegende Anteil der Störungen
ist nach wie vor auf den Verkehr zurückzuführen. Österreichweit
betrachtet überwiegen dabei Störungen durch den Straßenverkehr.
Bahnverkehr, Betriebe, Nachbarwohnungen und Freizeitveranstaltungen sind
tendenziell von untergeordneter bzw. lokaler Bedeutung.
Trotz der anhaltenden Zunahme der Flugbewegungen in den letzten Jahren
hat sich die Lärmbelastung durch den Flugverkehr nicht erhöht. Das ist
darauf zurückzuführen, dass einerseits der Einsatz der international als
sehr laut eingestuften Flugzeuge auf allen österreichischen Flughäfen
(mit Ausnahme von Wien bei Tag) verboten ist und andererseits der Anteil
der neuen, lärmärmeren Flugzeuggeneration zunimmt.
An Bundesstraßen wurden seit 1983 insgesamt 728,6 Kilometer
Lärmschutzwände, -wälle und lärmarmer Straßenbelag eingesetzt. An Landes-
und Gemeindestraßen werden ähnliche Maßnahmen zur Erreichung der gleichen
oder niedrigerer Grenzwerte angewandt. 1999 wurden die
Immissionsgrenzwerte an Bundesstraßen gesenkt. Auch der Ausbau des
öffentlichen Verkehrswesens und der Radwegenetze hat zu einer Senkung der
Lärmbelastung beigetragen. Eine weitere Verminderung könnte durch den
Einsatz von lärmarmen Reifen erzielt werden sowie durch eine effektivere
Durchsetzung von Tempolimits.
Die europäischen Daten über die Lärmbelastung sind aufgrund der
unterschiedlichen Mess- und Bewertungsverfahren oft schwer vergleichbar.
Schätzungen der EU-Kommission zufolge sind rund 20 % der Bevölkerung,
also annähernd 80 Millionen Menschen, Lärmpegeln ausgesetzt, die von
Wissenschaftern als untragbar angesehen werden, von denen sich die
meisten Menschen gestört fühlen, die zu Schlafstörungen führen und bei
denen gesundheitsschädliche Auswirkungen zu befürchten sind.
In Österreich sind laut Allgemeiner Unfallversicherungsanstalt etwa
400.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an ihren Arbeitsplätzen
gehörschädigendem Lärm ausgesetzt. Lärmschwerhörigkeit ist die häufigste
Berufskrankheit. Im Jahr 2000 wurden knapp 6 Millionen Euro an Lärmrenten
ausbezahlt.
Zum siebenten Mal starten mehr als 40 Länder am 24. April Aktionen, um
möglichst viele Menschen über die Gefahren des Lärms zu informieren. In
Österreich hat der Österreichische Arbeitsring für Lärmbekämpfung (ÖAL)
für morgen zu einer Minute der Ruhe zwischen 14.15 und 14.16 Uhr
aufgerufen. Detaillierte Informationen zum Thema bietet der ÖAL im
Internet unter www.oal.at.
+++ BPD +++ Bundespressedienst des Bundeskanzleramtes +++ BPD +++
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