Lieber Koll. Zwickl
Was Sie an den Tag legen, ist ein rein formales Demokratie- Verständnis, ganz nach dem Motto: "Es ist Bettlern und Millionären in gleicher Weise verboten unter Brücken zu schlafen."
Wenn der Auftraggeber beim "Republik Server" sich wenigstens die Mühe gemacht hätte, die Beiträge sinnvoll auszuwählen, unter einem echten Namen zur Weiterleitung zu stehen, um gegebenenfalls direkt angesprochen werden zu können, warum er/sie denn dieses Mail für wichtig gehalten hat, dann wäre die Sache schon viel klarer und besser erklärbar. Hier allerdings gerät die Sache doch in den Geruch, dass das "bürgerliche Lager" mit eigenen Argumenten nicht mehr auskommt, und uns deswegen mit sinnloser Regierungs- propaganda überhäuft, wobei ich mir gar nicht so sicher bin, ob da von dieser Regierungsarbeit überhaupt etwas Herzeigbares dabei ist. Aber mit Datenmüll überschwemmt zu werden, das weckt halt ebenso freudige Gefühle wie die tägliche Werbung an der Haustür oder im Postfach.
Aber weil wir schon bei diesem Thema sind, sei auch gleich angeführt, was ich heute in einem Beitrag von Wolfgang Maier im neuen "tv-media" unter dem Titel SCHÜSSELS SCHERBENPOLITIK gelesen habe. Die ORF-Reform dieser Regierung habe dem Unternehmen schwer geschadet, das Programm weniger attraktiv, folglich gehen die Werbeein- nahmen besorgniserregend zurück (im ersten Quartal d.J. ein Minus von 23 Millionen EUR im Vergleich zum Vorjahr). Maier rechnet aus, dass in drei Jahren das Eigenkapital des Unternehmens komplett weg ist und der ORF pleite.
Sie meinen vielleicht, dass ich jetzt von keinem bildungspolitischen Thema gesprochen habe. Damit wären Sie im Irrtum. Denn es ist Tatsache, dass sowohl das ORF-Gesetz wie auch das Universitätsgesetz nach genau dem gleichen Muster gestrickt sind. Überall geht es um mehr Regierungseinfluss. Ja ausnahmsweise muss ich sogar einmal dem Jörg Haider rechtgeben, wenn er im KURIER meint, die ÖVP ist eine "Postenbeschaffungsagentur" (http://oesterreich.kurier.at/ 27.04.2002) und weiter in Richtung ÖVP: "So wie die wollen wir nicht werden" - Das ist nachvollziehbar, wenn es auch der Falsche ausspricht. Aber sehen Sie, so fair bin ich, dass ich sogar einen richtigen Gedanken gelten lasse, wenn er von einer überhaupt nicht sympathischen Person kommt ... ;-)
Einen schönen Abend wünscht
Günter Wittek
----- Original Message -----
From: Josef Zwickl
To: R. E. ; !Lehrerforum
Sent: Saturday, April 27, 2002 7:59 PM
Subject: LF: Re: Re: Republik-Server
Lieber Kollege E.
Ich bin sicher auch Ihrer Meinung, dass man Zeitungartikel und Regierungsserver nicht miteinander vergleichen soll. In beiden Fällen geht es aber um die Mitteilung von Informationen, die manche Leser vielleicht interessant finden. Warum sollte man nur eine Meinungsrichtung zulassen? Darüber hinaus möchte ich feststellen, dass in diesem LF sehr wohl auch oppositionelle Direktinformationen und Demoaufrufe etc. gepostet wurden. Da waren oftmals mails dabei, die kaum noch als Presse- Weiterreichungen zu bezeichnen waren. Da darf man nicht Äpfel mit Birnen vermengen. Wenn wir eine Lösung für dieses Problem suchen, dann kann diese wohl nur darin liegen, dass man alle Informationsquellen zulässt (linke wie
bürgerliche) oder man verständigt sich darauf, auf Direktinfos zu verzichten. Ich hätte mit keiner dieser Lösungen ein Problem. Es muss einfach nur die Balance gewahrt werden. MfG J.Zwickl
----- Original Message -----
From: "R. E."
To: "!Lehrerforum" ; "Josef Zwickl"
Sent: Saturday, April 27, 2002 7:41 PM
Subject: Re: Re: Republik-Server
> Lieber Kollege, ich darf mich einmischen:
>
> (1) Es ist eine Sache, Zeitungsartikel ins LF zu stellen, da wird
> jeder, der bei Trost ist, BILDUNGSRELEVANTE Themen auswählen.
>
> (2) Es ist eine andere Sache, von einer ano/pseudo-nymen E-Mail-
> Adresse aus einen Nachrichtendienst fürs LF zu abonnieren.
>
> Mit Parteilichkeit hat das nichts zu tun. Sie werden mir auf
> SACHLICHER Ebene Recht geben müssen.
>
> mgG
>
> Mag. Ronald Eidenberger
> GBA-Vorsitzender am
> BRG 19, Krottenbachstraße 11-13
> 1190 Wien
>
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