Lieber Kollege Wittek,
es klingt vielleicht zynisch, aber bei uns wird kein Schüler rausgeschmissen, weil er die Schule schwänzt. Und ärztliche Atteste braucht daher auch niemand fälschen.
Aber Attentate mit Schusswaffen hatten wir doch schon.
Was wollen Sie dagegen machen?
mit nachdenklichen Grüßen
Ronald Eidenberger
Maria Hülf
----- Original Message -----
From: "Günter Wittek"
To: "Lehrerforum"
Sent: Saturday, April 27, 2002 8:18 PM
Subject: LF: Das Erfurter Blutbad
>
> Liebe KollegInnen
>
> ich finde es angesichts der Schreckenstat von Erfurt für angebracht
> auch darüber nachzudenken, ob so etwas 1. vermeidbar sein kann, 2. ob
> strukturelle Gründe vorliegen, die so eine Wahnsinnstat geschehen
> lassen bzw. ob es Möglichkeiten gibt, im Vorfeld schon tätig zu
> werden, um ein Durchknallen von Schulangehörigen nach menschlichem
> Ermessen zu verhindern. Ich gehe davon aus, dass etwas Ähnliches unter
> unglücklichen Umständen auch in Österreich hätte passieren können.
> Stellen wir vielleicht gemeinsam die Frage, was geschehen wird,
> geschehen soll und muss, dass es kein "nächstes Mal" mehr gibt.
>
> Nachdenklich
> Günter Wittek
>
> ___________________________________________
>
>
> http://www.n-tv.de/3008042.html
>
> Samstag, 27. April 2002
> Nach Erfurter Blutbad
> Täter in Schützenverein
>
> Einen Tag nach dem Amoklauf im Erfurter Gutenberg-Gymnasium hat die
Polizei
> die Zahl der Todesopfer auf 17 nach unten korrigiert. Wie ein
Polizeisprecher am
> Morgen mitteilte, habe der 19-jährige Robert Steinhäuser für seine
> beiden
Waffen
> ordnungsgemäße Besitzkarten besessen. Bei der Durchsuchung des
> Gymnasiums seien in einer Toilette 500 Schuss Munition gefunden
> worden. Auch in der
Wohnung
> des Amokläufers wurden große Mengen Munition sichergestellt.
>
> Bundeskanzler Gerhard Schröder legte am Samstagnachmittag am Eingang
> des Gymnasiums einen Kranz nieder. Der SPD-Vorsitzende und seine Frau
> Doris Schröder-Köpf verneigten sich schweigend in Gedenken an die
> Opfer des Amoklaufs. Anschließend verließen sie das Gelände, um an
> einem Gedenk- gottesdienst teilzunehmen.
>
> Thüringens Ministerpräsident Bernhard Vogel sagte am Mittag auf einer
Presse-
> konferenz, der Täter sei Mitglied in zwei Schützenvereinen gewesen,
darunter
> dem Polizeisportverein. Die Waffen habe er legal erworben. Momentan
spreche
> alles dafür, dass der 19-Jährige die Tat allein begangen habe. Die
Obduktion
> der Opfer soll aber zu einer zweiten Täterschaft weitere Erkenntnisse
bringen.
>
> Der 19-Jährige habe nach den Worten Vogels vielen Opfern in den Kopf
> geschossen. Die Ermittlungen ergaben, dass aus der gefundenen Pump-Gun
> keine Schüsse abgegeben worden. Aus der Pistole hingegen stammten 40
Schüsse.
>
> Lehrer stoppte Amoklauf
>
> Die Polizei bestätigte unterdessen, dass ein Lehrer den Amoklauf
> stoppte.
Er
> habe Robert S. die Maske vom Kopf gerissen, in ein Klassenzimmer
> geschubst und darin eingeschlossen. Nachdem die Polizei eintraf
> erschoss sich Robert
S.
> in dem Raum.
>
> Deutschland im Schockzustand
>
> Politik und Gesellschaft reagierten entsetzt und fassungslos auf
> dieses in
der
> deutschen Nachkriegsgeschichte einmalige Verbrechen.
> Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) ordnete bundesweit
> Trauerbeflaggung an. Im Erfurter Dom wird es heute Abend einen
> Trauergottesdienst geben. n-tv berichtet live um 18 Uhr. Am 3. Mai
> findet dann in Erfurt die zentrale Trauerfeier statt.
>
> Die Lehrergewerkschaft GEW rief die 40.000 deutschen Schulen für
> kommenden Montag zu einem Tag der Besinnung auf. Katholische Kirche
> und CDU
forderten
> zur verstärkten Vermittlung von Werten auf. Unionskanzlerkandidat
> Edmund Stoiber (CSU) forderte ein Verbot so genannter Killerspiele.
> Der "Welt "
sagte er,
> was nun benötigt würde, sei eine größere Intoleranz gegenüber der
Darstellung von
> Gewaltverherrlichung.
>
> Der Eingang vor der Schule gleicht einem Blumenmeer. Auch heute legen
hunderte
> Trauernde Blumen nieder und zünden Kerzen an. Bereits am Freitagabend
gedachten
> die Erfurter in einem ökumenischen Trauergottesdienst der Toten. Um 21
> Uhr
läuteten
> alle Kirchenglocken der Stadt. Für das Wochenende wurden alle
> kulturellen Veranstaltungen abgesagt.
>
> Opferzahlen korrigiert
>
> Den jüngsten Angaben zufolge erschoss Robert S. 13 Lehrer, einen
Polizisten sowie ein
> 14-jähriges Mädchen und einen 15-jährigen Jungen. Zuvor war von zwei
Schülerinnen
> und 14 Schulangestellten die Rede. Das Kollegium der Schule wurde um
> ein
Viertel
> reduziert.
>
> Täter wurde wegen gefälschter Atteste der Schule verwiesen
>
> Der ganz in schwarz gekleidete Täter war noch vor wenigen Monaten
> selbst
Schüler an
> dem Gymnasium in der thüringischen Landeshauptstadt. Zweimal wurde er
> vom
Abitur
> ausgeschlossen. Den Ermittlungen zufolge wurde der Ex-Gymnasiast
möglicherweise
> wegen Urkundenfälschung oder gefälschter Krankschreibungen von der
> Schule
verwiesen.
>
> Mit Pump-Gun und Pistole
>
> Robert S. war am Freitagvormittag, während der Abitur-Prüfungen, in
> die
Schule
> eingedrungen, wo er sofort das Feuer eröffnete. Um 11.05 Uhr
> informierte
der Hausmeister
> die Polizei, die bei ihrer Ankunft beschossen wurde. Ein Beamter erlag
> den
Verletzungen.
>
> Die letzten 180 Menschen, die sich noch im Gebäude befanden - vor
> allem
Schüler -,
> wurden von der Polizei in Sicherheit gebracht.
>
> Regelrechte Hinrichtungen
>
> Die Frage, warum es im Verhältnis zu den zahlreichen Toten nur wenig
Verletzte gab,
> erklärt sich mit dem gezielten Vorgehen des Täters. Wie Erfurts
Oberbürgermeister
> Manfred Ruge (CDU) gegenüber n-tv erklärte, handelte es sich offenbar
> um
regelrechte
> Hinrichtungen.
>
>
>
>
>
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> betrieben. Um sich aus der Liste austragen zu lassen, senden Sie ein
e-mail
> an majordomo@ccc.at mit dem Befehl "unsubscribe lehrerforum" im
> Nachrichtentext.
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