Vorarlberger Nachrichten, 30 April:
 
LEHRERSTREIK FINDET WIE GEPLANT STATT.
Gewerkschaft lässt sich nicht einschüchtern - Viele Lehrer bleiben auch an Schulen
 
Bregenz. Mehr als 60 Schulen (in Wirklichkeit sind es ca. 100. Anm.) haben sich bisher als streikwillig in die Liste der Bildungsgewerkschaft eingetragen. Das heißt jedoch nicht, dass alle dort unterrichtenden Lehrerinnen und Lehrer streiken.
 
Die UBG wird trotz aller Drohungen den Streik durchziehen, kündigte sie gestern bei einer Pressekonferenz an.
 
An der Volksschule Mittelweiherburg zum Beispiel werden drei Lehrpersonen am Donnerstag Unterricht halten. Auch an den Hawuptschulen Egg und Hittisau beteiligen sich nicht alle Pädagogen am Streik. Die Hauptschule Lustenau-Hasenfeld hingegen wird geschlossen an der Kundgebung am kommmenden Donnerstag auf dem Dornbirner Marktplatz teilnehmen.
 
Neue Drohungen
 
Unterdessen hat die Bildungsgewerkschaft von neuerlichen Drohungen berichtet. Obfrau-Stellvertreter Ekkehard Muther: "An der HAK Feldkirch hat der Direktor alle Streikwilligen einzeln zu einem Gespräch eingeladen, dem dem er versuchte, den Kollegen den Streik auszureden." Das habe zur Folge gehabt, dass von ursprünglich 30  Streikwilligen nur noch acht bis zehn an der Kundgebung teilnehmen werden. Ekkehard Muther erwartet jedoch nicht, dass durch die Drohungen weniger Kolleginnen und Kollegen am Streik teilnehmen werden. Im Gegenteil: "Ich glaube, dass letztlich sogar mehr kommen werden."
 
Streikrecht oder nicht
 
An die Gemeinden bzw. die Schulerhalter soll ein Schreiben von Landesrat Siegi Stemer gegangen sein, in dem er die Betreffenden dazu auffordert, den Streik zu verhindern bzw. möglichst klein zu halten. Der Schul-Landesrat hat gestern noch einmal darauf hingewiesen, dass ein Streik nicht zulässig ist, weil das unter anderem für öffentlich Bedienstete nicht vorgesehen ist. Die UBG beruft sich auf die Verfassung.
 
(Es folgen in den VN Informationen über die Verdienste von Lehrern und die Forderungen der Unabhängigen Bildungsgewerkschaft.)