Ein ano-nymer Hinweis "führte" mich auf die Seiten von yahoo.- Ich fand es interessant, was da zu lesen ist:
(auszugsweise) - Ich sehe in dieser Darstellung einerseits auch ein bedenkliches Sittenbild unserer Berufsgruppe, anderseits - wenn es denn so stimmt - ein alarmierendes Zeichen, dass vorbildliche und mutige Personen mit allen unanständigen Mitteln diffamiert werden. Gedankenverbindungen zum Streik in Vorarlberg und zur Neugebauer-Methode der Vernaderung sind in diesem Zusammenhang wohl rein zufällig und nur auf meinen Stress zurückzuführen. Oder?

Günter Wittek

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ps.: Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen, ich möchte als Gewerkschafter die Vbg. Kollegen am liebsten mit einem verbalen gewerkschaftlichen Orden auszeichnen und kann nicht verstehen, dass dies vonseiten der noch größeren Gewerkschaft bisher noch nicht geschehen ist.

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Artikel URL: http://de.news.yahoo.com/020504/12/2r3iw.html

Samstag 4. Mai 2002, 12:12 Uhr
Tatort-Ermittlungen am Gutenberg-Gymnasium abgeschlossen Erfurt (AP) Eine Woche nach dem Amoklauf von Erfurt hat die Polizei die Ermittlungen am Tatort Gutenberg-Gymnasium abgeschlossen. Die Untersuchung der genauen Umstände und Hintergründe der Tat dauerten an, wie ein Polizeisprecher am Samstag in Erfurt sagte. Hinweise auf einen Internet-Chat des Amokläufers wenige Stunden vor der Tat würden geprüft. Laut «Focus» hatte Robert Steinhäuser einem Koch aus Rosenheim erklärt, er wolle Lehrer erschießen.

Der Sprecher dementierte zugleich Berichte des Nachrichtenmagazins «Focus» über das Auffinden umfangreichen Materials zu dem Schulmassaker von Littleton bei Steinhäuser sowie über angebliche Zweifel an den Zeugenaussagen des Lehrers Rainer Heise.

Als reine Spekulation bezeichnete der Sprecher dagegen Angaben des Münchner Nachrichtenmagazins «Focus», wonach die Polizei «größte Skepsis» gegenüber der Version des Erfurter Geschichtslehrers Heise habe. Der Polizeisprecher betonte, es gebe drei wesentliche Fakten, die mit der Darstellung des Lehrers übereinstimmten. Dass nämlich die Tür, zu dem Raum, in dem sich der Täter erschoss, abgeschlossen war, Heise den Schlüssel zu der Tür hatte und diesen an Polizeibeamte gegeben habe. Ob er selbst den Täter in den Raum gestoßen habe oder jemand anders, sei letztendlich sekundär, meinte der Sprecher. Es sei klar, dass es bei einem solchen psychisch hoch belasteten Erlebnis so viele verschiedene Versionen gebe wie Zeugen. Der Lehrer hatte erklärt, nachdem Steinhäuser ihn persönlich mit einer Waffe bedroht habe, habe er den Täter zum Aufgeben gebracht und in dem Raum eingeschlossen.

Heise will nach eigenen Angaben auf keinen Fall ein Bundesverdienstkreuz annehmen, wie dies von Bundesinnenminister Otto Schily ins Gespräch gebracht worden sei. «Das wäre ein Totenorden», sagte der Lehrer dem «Focus». Er werde von Kollegen inzwischen als «Lügner» und «mieses Schwein» beschimpft, das sich im Blut der Kollegen suhle. «Vielleicht hole ich als nächstes eine Knarre und bringe mich um. Das meine ich nicht pathetisch», sagte Heise.


----- Original Message -----
From: Timo Davogg
To: Lehrerforum
Sent: Saturday, May 04, 2002 5:28 PM
Subject: LF: Frankf.Rundschau: Warum Männer Amok laufen Teil 1

Frankfurter Rundschau 04 05 02

Warum Männer Amok laufen
Teil 1

Taten wie in Erfurt werden fast immer von Männern verübt, häufig von jungen Männern. Es gibt ein Konzept, das das Risiko für jede Form der Gewaltkriminalität verringern kann, schreibt der niedersächsische Justizminister Christian Pfeiffer. Ein Essay zur Biografie von Gewalt und Zivilcourage.

Der Amoklauf von Erfurt fand erst dann sein Ende, als sich der mutige Lehrer Rainer Heise dem Täter entgegen stellte. Nach Einschätzung der Polizei wäre die Zahl der Todesopfer sonst erheblich größer gewesen. Für diese Erkenntnis, wonach das couragierte Einschreiten einer Person der kriminellen Gewalt Grenzen setzen und sie im günstigen Fall sogar völlig verhindern kann, gibt es eine Fülle von wissenschaftlichen Belegen. Wenn etwa in einer bedrohlichen Situation eine Person die Initiative ergreift und Zuschauer auffordert, sich gemeinsam der Gewalt entgegen zu stellen, verdoppelt sich die Quote derer, die zum Einschreiten bereit sind. Ein einzelner mutiger Mensch kann offenbar passive Menschen mit seinem Handeln motivieren. Verbindet man diese Erkenntnis mit dem, was sich aus der Begegnung des Amokläufers mit seinem Lehrer gezeigt hat, lässt sich daraus eine erste These ableiten: Wenn wir die Bereitschaft für Zivilcourage fördern, leisten wir wirkungsvolle Gewaltprävention.




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