Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Viel ist in letzter Zeit vom Generationenvertrag die Rede, von der Solidarität zwischen Jüngeren und Älteren. Immer wieder habe ich auch gelesen, dass die Gefahr bestehe, die Jüngeren könnten ihre Solidarität mit den Älteren in Frage stellen oder kündigen, da sie selber immer weniger und die Älteren, zu Erhaltenden immer mehr usw. Wie kann ich nun aber die unten beschriebenen Aufkündigung der Solidarität seitens der jetzt schon Pensionierten verstehen? Diejenigen, die zum Teil schon mit 55 (Männer) in Frühpension gingen, die LehrerInnenkollegInnen, die nach "Krankheitsteilzeit" und / oder "Krankheitsjahr" (bei vollen Bezügen - gang und gäbe in den 80er Jahren, und anschließend incl. Nebenwerten mit 95 und mehr %) ihre Pension lukrieren, wollen meiner Generation die Solidarität aufkündigen, indem sie sagen: zahlt nur ruhig den gleichen Pensionsversicherungsbeitrag, lasst euch aber voll durchrechnen - und arbeitet auch noch länger?

Diese Aussage der Repräsentanten jener, die jetzt schon (zum Teil unter Bedingungen, über die man heute schamhaft schweigen muss) in Pension sind und uns Jüngeren einen späteren Pensionsantritt hinaufdividieren, werde ich mir lange merken. Übrigens: Rot und Schwarz sind hier wieder einmal lechts und rinks.

Grüße sendet
Timo Davogg


http://orf.at/ 12 05 02

Seniorenvertreter für späteren Pensionsantritt

Die Obleute der Seniorenorganisationen von SPÖ und ÖVP, Karl Blecha
(SPÖ-Pensionistenverband) und Stefan Knafl (ÖVP-Seniorenbund) sind einhellig der Meinung, dass Menschen in Österreich später in Pension gehen sollen.

Bei Weg uneins

Unterschiedlich sind freilich die Wege dazu, die sie heute in der ORF-"Pressestunde" skizzierten: Blecha lehnt Abschläge für Frühpensionisten strikt ab und fordert Beschäftigungsprogramme für ältere Menschen. Knafl will eine gesetzliche Regelung begleitet von versicherungsmathematisch berechneten Abschlägen.

Für Blecha Abschläge "Strafen"

Für Blecha sind die Abschläge "in Wirklichkeit Strafen für Menschen, die unfreiwillig arbeitslos sind, oder für Kranke". Derartige "Strafbestimmungen" dürfe es auch solange nicht geben, als der Staat mit schlechtem Beispiel voran gehe.

Er begründete seine Forderung mit der deutlich niedrigeren Beschäftigungsquote älterer Menschen als in skandinavischen Ländern, aber auch im Vergleich zur Schweiz.

Knafl gegen Beschäftigungsprogramme

Knafl lehnt Beschäftigungsprogramme ab. Diese habe es unter Bruno Kreisky gegeben - "Und Folge dieser Beschäftigungsprogramme waren auf der einen Seite mehr Arbeitslose und auf der anderen Seite eine hohe Staatsverschuldung."

Der ÖVP-Seniorenvertreter plädierte für einen anderen Weg. Zum einen sollte es gesetzliche Regelungen geben. Und zum anderen seien Abschläge bei der Pension kein "Strafmandat": "Alle Experten meinen, dass in diesem Zusammenhang ein versicherungsmathematisch errechneter Wert notwendig ist und dass der heutige Wert zu niedrig wäre." Einen konkreten Wert gab er nicht an.

Abfertigung neu als Altersvorsorge?

Uneins waren die Seniorenvertreter auch in der Bedeutung der geplanten Abfertigung neu. Während Knafl sie als zweite Säule der Altersvorsorge bezeichnete, lehnte Blecha diese Darstellung ab. Für den SPÖ-Pensionistenvertreter handelt es sich bei der Abfertigung neu um einen Gehaltsbestandteil.



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