STEIRI SCHES KOMITEE ZUR SICHERUNG DER QUALITÄT AN HÖHEREN SCHULEN
Graz am 12.Mai 2002
INAKZEPTABLE KÜRZUNG DER WERTEINHEITEN AN
STEIRISCHEN AHS
Den steirischen AHS wurden per Erlass (121) des LSR für das kommende Schuljahr 1894 WE weniger zugeteilt als im laufenden verbraucht worden sind, obwohl höchstens eine Reduktion von etwa 75WE wegen eines Minus von 42 Schülern begründbar ist (48320 WE im Schuljahr 2001/02, 46 426 für 2002/03).
Diese Kürzung entspricht einem Abbau von 90 Arbeitsplätzen, oder um mit einem anderen Bild zu sprechen, entspricht dem Einsparen, der "Vernichtung" des Bildungsangebotes einer großen AHS (etwa Leibnitz).
Wie ist mit solchen Vorgaben ein qualitätsvolles Angebot aufrechtzuerhalten? GAR NICHT!
Ø Gesetzliche Höchst- und Teilungszahlen werden ignoriert. Der steirische LSR setzt als Behörde den einmaligen Schritt, bei der Verteilung der WE für das kommende Schuljahr die gesetzlichen Vorgaben zu ignorieren: so wird z.B. davon ausgegangen, Teilungen in ersten und fünften Klassen erst bei 33 Schülern, in ORGs gar erst bei 36, LÜ-Gruppen-Teilungen bei 28 durchzuführen.
Ø Freigegenstände und unverbindliche Übungen können kaum angeboten werden.
Ø Informatik - und Sprachteilungen werden eingeschränkt.
Fast 80% aller Dienststellenausschüsse haben sich mit Protestbriefen an den Fachausschuss gewandt, da teilweise selbst die Durchführung des Pflichtunterrichtes nicht mehr gesichert erscheint, einzelne haben der Lehrfächerverteilung nicht zugestimmt.
Was macht der FA? Der Vorsitzende schickt den mittlerweile bekannten Brief an Frau Bundesminister Gehrer, der wohl die Auswirkungen der zu geringen WE-Zuteilung deutlich macht, aber völlig unverbindlich endet, ohne KLAR festzuhalten, was aus Sicht der steirischen AHS notwendig erscheint, obwohl im FA über alle Fraktionsgrenzen hinweg festgehalten wurde, dass zumindest die Zuteilung der 48 320 WE des laufenden Schuljahres - einer Zahl, die selbst schon am Limit liegt - unabdingbar ist.
Das ÖPU- Blatt vom Mai macht auch klar, wie es weitergehen soll: herzhaft beharrlich versuchen, das "Schlimmste" abzuwenden. Aber ist das noch genug? Wohin führt das ständige Sparen?
Mittlerweile muss es doch dem "liebenswertesten" Funktionär der ÖPU klar geworden sein,
Ø dass das Mitmachen beim Sparkurs die Substanz zerstört, die Qualität der Ausbildung an den AHS, die Qualität des Unterrichts ( in gesetzwidrig großen Klassen),
Ø dass die Regierung die freundliche Duldung des Sparkurses durch die "schwarzen" Gewerkschafter schamlos ausnutzt, und nach Gehaltskürzungen für die LehrerInnen nun auch noch die Arbeitsbedingungen verschlechtert und Arbeitsplätze vernichtet.
Eine Regierung, die nicht mehr bereit ist, die Vorgaben des Gesetzgebers, des Parlaments, zu finanzieren, handelt gesetzeswidrig. Die Interessensvertretungen der Lehrerschaft - insbesondere die Personalvertretungsorgane - dürfen dieses gesetzwidrige Verhalten gar nicht mittragen. Es gibt keinen Spielraum für Deals, auch nicht von "herzhaft beharrlichen" Verhandlern.
In Abwandlung der Überschrift der ÖPU- Aussendung von Anfang Mai möchten wir formulieren
VIEL LÄRM UM VIEL ZUWENIG IST EIN GEBOT DER STUNDE!
KEINE WEITEREN KÜRZUNGEN VON WERTEINHEITEN
KEINE WEITERE VERSCHLECHTERUNG DER UNTERRICHTSQUALITÄT
ERHÖHUNG DES BILDUNGSBUDGETS
Sorgen wir zusammen mit Eltern und Schülern aus AHS und BHS , dass die Öffentlichkeit (Demonstrationen, Streiks) über den unverschämten Sparkurs auf Kosten der Bildungsqualität und Arbeitsplatzqualität informiert wird, verhindern wir, dass für Herbst auch nur eine einzige WE des laufenden Schuljahres weggekürzt wird.
. DIE GEWERKSCHAFT EINBINDEN
Die Minderheitenfraktionen in der Landessektionsleitung der Gewerkschaft haben den Vorsitzenden, Dir. Hans Adam, aufgefordert, eine Sitzung einzuberufen – anscheinend sieht er selbst keinen Handlungsbedarf - um die katastrophale Situation zu besprechen und entsprechende Schritte zu beschließen. Die einzelnen Dienststellenausschüsse sollten ihren Protest auch an die LSL leiten und Kampfmaßnahmen fordern für den Fall, dass keine verbindlichen Zusagen über eine WE-Zuteilung auf dem Niveau des laufenden Schuljahres bis Mitte Juni erfolgt.
STREIK IST EIN LEGITIMES MITTEL, UM FORDERUNGEN NACH BESSEREN ARBEITSBEDINGUNGEN UND BESSERER ENTLOHNUNG NACHDRUCK ZU VERSCHAFFEN, WENN DER DIENSTGEBER NICHT BEREIT IST ZU VERHANDELN.
Die Vorarlberger Kolleginnen und Kollegen von der kleinen, aus Enttäuschung über die Nichtaktivität der GÖD neu gegründeten Bildungsgewerkschaft haben gezeigt, dass ein Streik möglich ist. Trotz gewaltigen politischen Drucks haben mehr als ein Drittel der Vorarlberger Kollegenschaft am 2.5. gestreikt. Das Medienecho war sehr sachlich. Über die Anliegen der Streikenden war ausführlich im ORF berichtet worden.
Unsachlich hingegen waren - wenig überraschend - führende Funktionäre der GÖD. Der Obmann des Vorarlberger ÖAAB verstieg sich sogar zur Behauptung, dass der Streik den Lehrern schade. Wenn den Lehrern und Lehrerinnen in Österreich etwas schadet, dann wohl die Tatsache, dass die GÖD widerstandslos zusieht, wie Einkommen und Arbeitsplätze im Öffentlichen Dienst auf dem Altar des Nulldefizits geopfert werden.
Noch katastrophaler war aber ein Schreiben von GÖD- Vorsitzendem Fritz Neugebauer, das an den Vorarlberger Landesrat Siegi Sterner gerichtet war (Aktenzahl 7.701/02/Dr.M/Ro), in dem er dem Dienstgebervertreter "Tipps andient, wie man aufmüpfige Arbeitnehmer drangsalieren könnte" (VN 6.5.2002, Kommentar von Harald Walser). Wohin geht die Gewerkschaftsbewegung, wenn sie den Dienstgeber animiert, gegen streikwillige KollegInnen vorzugehen, nur weil sie "von der anderen Partie" sind. Solidarität - vergessen was das heißt? Diese Aktion von Fritz Neugebauer verlangt nach einer Reaktion. Mailen Sie ihm , was Sie von dieser unsolidarischen Vorgangsweise halten: Fritz.Neugebauer@goed.or.at
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INFO:
BUSMÖGLICHKEIT NACH WIEN am Do. 30.Mai; Demonstration vor dem Ministerium; Aufruf der UBG (Unabhängige Bildungsgewerkschaft) Vorarlberg.
Anmeldung über: Helmut Pölzler( poelzler@hotmail.com; Helena Kahr ( m1239@stsnet.at)
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Impressum: Steirisches Komitee zur Sicherung der Qualität an Höheren Schulen, Mag Johann Fadinger,( FCG) Mag. Johann Schögler (FSG) BORG Monsbergergasse, Mag. Richard Huber(UG), Gymnasium für Berufstätige, Lichtenfelsgasse
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