Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Peter Friebel schrieb:

> Ich möchte in diesem Zusammenhang aus einem Mail von Sabine Laister
> zitieren, das ich knapp vorher gelesen habe und das mir sehr gut
> gefallen hat:

Ich möchte zitieren, was ich anderswo gelesen habe, und mir ebenso gut gefällt: [gefunden unter: Bild.de]

Neue Serie in BILD - Teil 1
Oskar Lafontaine rechnet knallhart mit der SPD ab

Der frühere SPD-Chef Oskar Lafontaine ist die letzte Stimme der Linken in der deutschen Politik. Jetzt meldet er sich mit einem neuen Buch zu Wort: "Die Wut wächst - Politik braucht Prinzipien"* ist eine schonungslose Abrechnung mit der aktuellen Politik und mit der Regierungsarbeit von Kanzler Gerhard Schröder (SPD). BILD druckt exklusiv Auszüge aus dem wichtigsten Polit-Buch des Jahres.

Heute: Links und rechts - ohne Standpunkt geht es nicht!

"Jede Zeit hat ihre Begriffe. In den letzten Jahren ist von neuer Unübersichtlichkeit und neuer Beliebigkeit die Rede. Hoch im Kurs steht auch das Wort Modernisierung. Aber die neue Unübersichtlichkeit entbindet uns nicht von der Pflicht, einen Standpunkt zu beziehen und uns zu entscheiden.

...Inzwischen treten sich in Deutschland alle Parteien in der Mitte auf die Füße ... Ich konnte mit dem Begriff der ,Mitte' nie etwas anfangen. Er ist weder Fisch noch Fleisch und erinnert mich an die liebenswerten Restaurantbesucher, die vom Kellner gefragt werden, ob sie gerne Rotwein oder Weißwein trinken. Um ja nichts falsch zu machen, bestellen sie einen Rosé.

Die Parteien tun sich mit ihrem Beharren auf dem inhaltsleeren Begriff der Mitte keinen Gefallen. Wer in Deutschland die Interessen der Arbeitnehmer und Rentner vertritt und bei diesen Wählergruppen glaubwürdig bleibt, hat immer die Mehrheit. Und es gibt noch genügend Unternehmer, die wissen, ohne zahlungsfähige Kunden kann man keine Geschäfte machen. Der Automobilhersteller Henry Ford pflegte zu sagen: Autos kaufen keine Autos.

...Als ich auf Einladung des französischen Erziehungsministers Jack Lang die Stadt Blois an der Loire besuchte, traf ich in einem Restaurant den ehemaligen Schweizer Bundes- präsidenten Flavio Cotti. Wir unterhielten uns über die Veränderungen der europäischen sozialdemokratischen Parteien. Am Ende zog er folgendes Resümee: ,Am schlimmsten sind Sozialdemokraten, die keine mehr sind.' Ich konnte ihm nur noch zuprosten.

...Bei der Beobachtung unserer Altvorderen lernte ich: Der Lackmustest auf die Glaub- würdigkeit eines linken Politikers ist der Umgang mit seiner Familie, seinen Freunden und mit den ihm anvertrauten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wer Solidarität predigt, die Gleichberechtigung der Frau in Beruf und Gesellschaft fordert, die eigenen Kinder aber nicht kennt und der Frau die Erziehung allein überlässt, ist unglaubwürdig. Wer Freund- schaften nur pflegt, solange sie der eigenen Karriere nützen, ist bindungslos und einsam. Und wer das Personal von oben herab behandelt, hat in einer linken Partei nichts verloren.


* Oskar Lafontaine: "Die Wut wächst - Politik braucht Prinzipien" (272 S.,
Preis: 22 Euro, Econ Verlag, ab 21. Mai im Buchhandel)

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Ich freue mich schon auf den 21. Mai.

Freundliche Grüße
Günter Wittek





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