Geschätzte Kolleginnen und Kollegen des Lehrerforums!
Nicht selten verfolge ich die akademischen Diskurse einiger KollegInnen mit höchstem Genuss. Ich erfreue mich an der Ausdrucksfähigkeit, mit der sie ihre Argumente darzustellen vermögen. Leider bin ich mit dieser Gabe nicht gesegnet.
Auch finde ich, dass diese Grundsatzdiskussionen sehr wertvoll sind und stattfinden sollten. Sonst werden sie ohnehin kaum mehr irgendwo geführt.
Aber, werte Kolleginnen und Kollegen, was denken Sie, wie lange Sie noch genügend Zeit und Muße für derlei Diskussionen haben werden? Oder belasten Sie die Korrekturen von 36 Hausübungen und Schularbeiten nicht? Oder klassenübergreifende Turnklassen? Oder Klassen mit 25 SchülerInnen im TW? Oder denken Sie, Sie wird das nicht betreffen?
Wenn Sie aber die belastenden Entwicklung, die sehr wohl auf Sie zukommt (außer Sie gehen in Pension) nicht mit Freuden begrüßen, dann versteh ich nicht, warum es in diesem Forum noch keinerlei Reaktionen zum Aufruf zur Demonstration am Minoritenplatz am 30. Mai gegeben hat? Außer den steirischen KollegInnen hat noch niemand bekundet, dass er/sie bereit ist, auch seinen oder ihren Unmut an diesem Tag zu demonstrieren. Oder leidet man lieber geduldig weiter, bis irgend ein "lieber Onkel" alle Probleme löst?
Die UBG, die zu dieser Demonstration aufruft, besteht aus Lehrerinnen und Lehrern, die einzig und allein sich und ihren Interessen verpflichtet sind und k e i n e r politischen Partei. Hat etwa davor jemand Berührungsängste?
Mit lieben Grüßen
Johanna kainz