Vielleicht noch einige ergänzende Bemerkungen zu Koll. Hofer:

Ich finde, dass die KandidatInnen bei der mündlichen Englisch-Matura zeigen sollen, dass sie das Wesentliche eines Textes verstanden haben und dass sie in der Lage sind, aus ihrem Fundus zu diesem Text Stellung zu nehmen. Daher halte ich den Gebrauch von Wörterbüchern für kontraproduktiv (und auch nicht für einen Vorteil für die KandidatInnen, da ihre Vorbereitungszeit ja zeitlich limitiert und daher anderwertig meiner Meinung nach besser genutzt ist). Dass man sie an einzelnen schwierigen und/oder ausgefallenen Vokabeln nicht scheitern lassen wird versteht sich wohl von selbst.

Eine Regelung dahingehend, dass der Gebrauch von Wörterbüchern zu gestatten ist, würde meine Praxis des Fragenstellens doch ein wenig einschränken: Es hätte dann ja wohl keinen Sinn mehr, nach der Bedeutung eines Wortes oder eines Begriffs zu fragen -- auch nicht ad hoc -- , wenn zu erwarten ist, dass der/die KandidatIn darauf hin die Definition aus dem einsprachigen Lexikon von seinem/ihrem Zettel runterliest. Wie halten Sie das in Feldkirchen, Frau Koll. Lengauer?

Zu Koll. Wild:

Darf man beim Beten rauchen?

Sie haben Recht, ich prüfe in Englisch weder Griechischvokabel noch glaube ich, dass ich das dürfte, wenn ich es könnte und wollte. Aber thematisch sind mir keine Grenzen gesetzt, solange ich nur englisch rede und schreibe. (So gesehen öffnet etwa die Angabe eines Kerngebietes "Current Affairs" Tür und Tor für fast jede nur denkbare aktuelle Frage.)

Was mich wirklich verwundert, manchmal auch stört, ist die Tatsache, dass sich viele KollegInnen unhinterfragt gewisse Vorgangsweisen aneignen -- und gelegentlich darüber sogar stöhnen -- in der vagen Meinung, das alles sei "Vorschrift". Ein paar wahllose Beispiele:

. Alle Kapitel des Lehrbuchs seien durchzunehmen.
. Bei einer Schularbeit müsse der gesamte angegebene Stoff abgeprüft werden. . Experimente bei Schularbeiten (oder sagen wir lieber: unüblich gestaltete
Schularbeiten) seien unzulässig: Man dürfe weder ein gelesenes Buch verwenden lassen ("open book exam", vielleicht sogar "open book and open note exam") noch eine Schularbeit in zwei Tranchen durchführen (zunächst kurzer Vokabeltest ohne, danach Hauptteil mit Wörterbuch). . Jede(r) OberstufenschülerIn müsse am Ende der 8. Klasse eine Leseliste vorlegen mit Werken, die privat gelesen wurden (und im Unterricht nicht besprochen wurden und daher bei der Matura nicht geprüft werden können). . Bei jeder Kernfrage müsse ein Cartoon oder ein Bild dabei sein.

In diesem Zusammenhang wurden mir von KollegInnen anderer Schulen auch direktoriale bzw. LSI-Stellungnahmen mitgeteilt, die mir ebenso hinterfragbar erscheinen: Eine Kollegin wollte besonders fair sein und ließ ihre SchülerInnen Prüfungsfragen ziehen: NEIN, das sei nicht gestattet -- Prüfungsfragen haben auf den/die jeweilige(n) Kandidaten/in zugeschnitten zu sein. Ein Kollege gab seinen OberstufenschülerInnen analog zur Matura eine kurze Vorbereitungszeit: NEIN, das sei mit der Maximaldauer von 15 Minuten unvereinbar und überhaupt.

Nochmals meine Frage: Darf man beim Rauchen beten?

Liebe Grüße

K Forstner


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