Hans Adam hat einen Artikel aus dem Kurier gepostet, in dem es heißt:
> AHS-Gewerkschafter warnt ÖVP, Aus für Pragmatisierung zuzustimmen. An
> den Gymnasien gärt es. „Es gibt eine Enttäuschung und Verbitterung,
> wie
ich sie noch nie
> erlebt habe“, schildert AHS-Lehrergewerkschaftschef Helmut
> Jantschitsch
die Stimmung an den
> Höheren Schulen.
Oho, unser Vorsitzender wird plötzlich sensibel für Unzufriedenheit?
> Anlass für den Frust der Pädagogen ist die beabsichtigte Abschaffung
> der
Pragmatisierung. Die
> Österreichische Professoren Union, eine Wählergemeinschaft aus FCG,
> ÖAAB
und der Vereinigung
> Christlicher LehrerInnen, hat an 133 Schulen in vier Bundesländern
> (Wien,
OÖ, Steiermark und
> Tirol) Unterschriften gegen dieses Vorhaben gesammelt – 4821 (von rund
14.000 möglichen) kamen
> zusammen
na wui, das sind ja 34.4% aller LehrerInnen !!
> und werden im Juni Bildungsministerin Elisabeth Gehrer überbracht.
> „Allein
in Wien
> haben 2509 der 5600 AHS-Lehrer die Aktion unterstützt.
na wusch, das sind sogar 44.8 %
> In Oberösterreich waren es 1343 von 2700“,
... und hier sogar 49.7 %
> freut sich Initiator Michael Dobes. „Das zeigt, dass wir das Herz der
Kollegen
> angesprochen haben.“
Ich möchte dazu zweierlei anmerken:
1.) Dem Rundschreiben 4/2001 der Bundessektion 11 ist zu entnehmen, dass bei der Umfrage im April vorigen Jahres ==> ÖSTERREICHweit 46% aller Lehrerinnen für den Boykott von
Sprachwochen, Sportwochen und Projektwochen gestimmt haben - und damit
nicht nur eine Unterschrift geleistet haben, sondern sich persönlich
zur Durchführung von Kampfmaßnahmen bereit erklärt haben ==> in WIEN waren es mehr als 54% !
WIESO also findet Koll. Jantschitsch erst jetzt, dass es gärt wie noch nie?
WIESO findet Koll. Dobes jetzt das Herz der Kollegen (und ich nehme an
auch der Kolleginnen) angesprochen?
Weil die Aktion von der ÖPU/FCG ausging, und schon jetzt eine "annehmbarer
Teilerfolg" bei diesem abgekarteten Spiel vorauszusehen ist?
Kolleginnen von der FCG: wie erringt Ihr Eure politischen "Erfolge"?
Und warum habt Ihr Euch nicht vor einem Jahr für unsere Interessen eingesetzt?
Und warum betrachtet Ihr nicht einen 'wilden Streik' von etwa der Hälfte
der vorarlberger Kolleginnen - also etwas, was WIRKLICH noch nie da war -
als 'Verbitterung, wie ich sie noch nie erlebt habe'?
2.) Die Zahlen aus dem Kurie-Artikel ergeben verglichen mit den Zahlen aus dem
Rundschreiben 4/2001 der BS 11 folgendes:
In Wien wurden vor einem Jahr der Berechnung der Prozentsätze
> in WIEN 5858 Lehrer zugrunde gelegt, also um 258 mehr als diesmal
> in OBERÖSTERREICH 2830 Lehrer, also um 130 mehr als diesmal.
Ich erinnere auch daran, dass damals die zunächst ermittelten Prozentsätze
nachträglich korrigiert wurden, indem die Anzahl der Beschäftigten
Lehrer hinaufgesetzt wurde. Erst dadurch hat man erreicht, dass vorher
festgesetzte Quoren teilweise nicht mehr erreicht wurden.
Ich sehe für diesem Sachverhalt drei mögliche Erklärungen:
a) die Zahlen der beschäftigten Lehrer vom Vorjahr stimmen und heuer
wurden die Zahlen 'geschönt' um das Ergebnis besser erscheinen zu lassen.
b) die Zahlen von heuer stimmen und sie wurden im Vorjahr nach oben
manipuliert, damit die Gewerkschaftsführung die Boykottmaßnahmen nicht
mittragen mußte
c) die Zahlen von heuer und vom Vorjahr stimmen und es gibt eben heuer allein
in WIEN und OBERÖSTERREICH zusammengenommen um 388 DIENSTPOSTEN WENIGER.
(Auf ganz Österreich umgelegt ergäbe das im AHS-Bereich um 892 Dienstposten
weniger, das sind 4.5%)
Es wäre wünschenswert, könnte eine kompetente Person der FCG hier darüber
Aufschluß geben, was da nun wahr ist -
Doch so oder so - Kollege Weissenböck möge mir die emotionale Äußerung verzeihen - vergleiche ich das im Kurier beschriebene Gehabe unserer Gewerkschaftsführung heute mit der jämmerlichen Rolle, die sie angesichts viel geballteren Unmuts im - oder
besser:
seit dem Vorjahr spielte, so könnte mir ob dieser degoutanten Demagogie gleichzeitig das Speiben kommen und das Herz brechen!
Gregor Lingl
P. S.: Dies alles ungeachtet der Tatsache, dass auch ich für die Beibehaltung der Pragmatisiserung der LehrerInnen bin. P. P. S.: Und bewahrt Euch Eure Sensibilität angesichts von Neuer Oberstufe und bevorstehender Gehaltsrunde!
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