Kollege Wallner schrieb:

> Das Problem der Hauptschul-Englischlehrer scheint mir zu sein, daß sie
> nie
für ihre Arbeit einstehen müssen - sprich für Matura-Ergebnisse geradestehen. Sie können also getrost allen Errungenschaften der modernen Pädagogik frönen und den Unterricht kommunikativ und spielerisch gestalten.<

Auch als Hauptschullehrerin muss ich für meine Arbeit gerade stehen, trage Mitverantwortung dafür, wie sich die von mir betreuten SchülerInnen in weiterführenden Schulen oder in der Berufsausbildung machen...... Ich glaube nicht daran, dass ein Maturaergebnis ein tauglicher Maßstab für gute LehrerInnenarbeit ist!! Auch für den Bereich der weiterführenden und höherne Schulen gilt: Wie gut die Ausbildung der SchülerInnen war, erweist sich erst später...

Ich möchte eine Lanze für die Errungenschaften der neuen Pädagogik brechen, bieten sie doch die Möglichkeit, die SchülerInnen zusätzlich auch zu selbständigem Wissenserwerb, zu selbstverantwortetem Lernen und zu Teamarbeit zu befähigen.

Ich bin an einer LF-Diskussion zu folgenden Themen sehr interessiert: Wie bewähren sich HauptschülerInnen/AHS-Unterstufen-SchülerInnen in den weiterführenden Schulen? Was erwarten LehrerInnen an AHS und Hauptschule von den VolksschullehrerInnen und umgekehrt. Was erwarten LehrerInnen an AHS, BHS, BMHS von den LehrerInnen von Hauptschulen und AHS-Unterstufe und umgekehrt.?

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende an alle MitleserInnen!! Barbara Wetzinger HS-Lehrerin, Innsbruck


----- Original Message -----
From: "Erich Wallner"
To:
Sent: Friday, May 24, 2002 11:18 PM
Subject: Re: LF: Re: bei Lehrern sparen


> Zu einem kleinen Aspekt dieser Diskussion möchte ich als
AHS-Englischlehrer
> eine Vermutung beisteuern:
>
> Falls es tatsächlich so ist, daß z.B. ein Hauptschüler in der HAK
> Schwierigkeiten in Englisch bekommt, obwohl er bisher gut darin war
> (und
ich
> gehe gleich davon aus, daß er aus der 1. Leistungsgruppe stammt), dann
kann
> ich mir gut vorstellen, daß daran die Englisch-Pädagogik schuld ist,
> wie
sie
> in den Unterstufen-Lehrbüchern gepflegt wird.
> Als AHS-Lehrer weiß ich, was meine Schüler in der Oberstufe bei
schriftlichen
> Arbeiten für Fehler machen, und daß ich mit dem läppischen Quantum an
> Grammatik, welches die Unterstufen-Lehrbücher anbieten, bei weitem
> nicht
das
> Auslangen finde.
> Ich drille also in der Unterstufe Grammatik auf die ganz konservative
Tour,
> und bekomme von meinen BHS-Abgängern immer das gleiche feedback: ihre
> Englischnoten sind dort i.d. Regel um einen Grad besser als bei mir in
> der AHS-Unterstufe. Das Problem der Hauptschul-Englischlehrer scheint
> mir zu sein, daß sie nie für ihre Arbeit einstehen müssen - sprich für
> Matura-Ergebnisse geradestehen. Sie können also getrost allen
> Errungenschaften der modernen Pädagogik frönen und den Unterricht
> kommunikativ und spielerisch
gestalten.
> Mit den Ergebnissen müssen sich ja dann andere herumschlagen. Das
> Kuriose daran ist, daß die Hauptschullehrer nichts dafür können - sie
> werden bekanntlich pädagogisch besser ausgebildet als wir AHS-Lehrer,
> und sie setzen nur das um, was ihnen der Lehrplan und die Lehrbücher
> vorgeben. Interessieren würden mich in diesem Zusammenhang Kommentare
> von BHS-EnglischkollegInnen - ob sie meine Vermutung teilen, und wie
> denn SchülerInnen aus AHS-Unterstufen abschneiden.
>
> MfG Erich Wallner

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