Liebe KollegInnen der FCG.
Gregor Lingl hat sich immerhin die Mühe gemacht, die Zahlen der Umfrage zu den Kampfmaßnahmen herauszukramen, die die KollegInnen der FCG veranlasst haben, die von der Mehrheit der KollegInnen geforderten Kampfmaßnahmen abzublasen. Ich möchte jetzt nicht eine neue Diskussion über die Quoren, die vor und auch nach der Erhebung festgesetzt wurden, vom Zaun brechen. Aber Kollege Lingl hat sich auch die Mühe gemacht und vorgerechnet, dass
* offenbar ein größerer Anteil der KollegInnen bereit war,
Kampfmaßnahmen mitzutragen als seine Unterschrift gegen
die Abschaffung der Pragmatisierung zu geben, was unseren
Vorsitzenden ja offenbar so beeindruckt hat
und vor allem dass
* die konkret veröffentlichten LehrerInnenzahlen -gelinde gesagt- große
Verblüffung auslösen muss.
Ihr könnt die Sache natürlich totschweigen.
Das wäre natürlich auch eine Antwort.
Vorsichtig doch noch auf eine Reaktion wartend.
P.S. Die Meldung von Hans Adam, der gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen irgendwie als Ursache oder Auslöser für Aggressionshandlungen wie in Erfurt sieht, halte ich für keine adäquate Reaktion sondern eher für eine Verwirrung.
Kurt Winterstein
Gregor Lingl schrieb:
> Hans Adam hat einen Artikel aus dem Kurier gepostet, in dem es heißt:
>
> > AHS-Gewerkschafter warnt ÖVP, Aus für Pragmatisierung zuzustimmen.
> > An den Gymnasien gärt es. „Es gibt eine Enttäuschung und
> > Verbitterung, wie
> ich sie noch nie
> > erlebt habe“, schildert AHS-Lehrergewerkschaftschef Helmut
> > Jantschitsch
> die Stimmung an den
> > Höheren Schulen.
>
> Oho, unser Vorsitzender wird plötzlich sensibel für Unzufriedenheit?
>
> > Anlass für den Frust der Pädagogen ist die beabsichtigte Abschaffung
> > der
> Pragmatisierung. Die
> > Österreichische Professoren Union, eine Wählergemeinschaft aus FCG,
> > ÖAAB
> und der Vereinigung
> > Christlicher LehrerInnen, hat an 133 Schulen in vier Bundesländern
> > (Wien,
> OÖ, Steiermark und
> > Tirol) Unterschriften gegen dieses Vorhaben gesammelt – 4821 (von
> > rund
> 14.000 möglichen) kamen
> > zusammen
>
> na wui, das sind ja 34.4% aller LehrerInnen !!
>
> > und werden im Juni Bildungsministerin Elisabeth Gehrer überbracht.
> > „Allein
> in Wien
> > haben 2509 der 5600 AHS-Lehrer die Aktion unterstützt.
>
> na wusch, das sind sogar 44.8 %
>
> > In Oberösterreich waren es 1343 von 2700“,
>
> ... und hier sogar 49.7 %
>
> > freut sich Initiator Michael Dobes. „Das zeigt, dass wir das Herz
> > der
> Kollegen
> > angesprochen haben.“
>
> Ich möchte dazu zweierlei anmerken:
>
> 1.) Dem Rundschreiben 4/2001 der Bundessektion 11 ist zu entnehmen,
> dass bei der Umfrage im April vorigen Jahres
> ==> ÖSTERREICHweit 46% aller Lehrerinnen für den Boykott von
> Sprachwochen, Sportwochen und Projektwochen gestimmt haben - und damit
> nicht nur eine Unterschrift geleistet haben, sondern sich persönlich
> zur Durchführung von Kampfmaßnahmen bereit erklärt haben
> ==> in WIEN waren es mehr als 54% !
>
> WIESO also findet Koll. Jantschitsch erst jetzt, dass es gärt wie
> noch nie?
> WIESO findet Koll. Dobes jetzt das Herz der Kollegen (und ich nehme an
> auch der Kolleginnen) angesprochen?
> Weil die Aktion von der ÖPU/FCG ausging, und schon jetzt eine
> "annehmbarer
> Teilerfolg" bei diesem abgekarteten Spiel vorauszusehen ist?
>
> Kolleginnen von der FCG: wie erringt Ihr Eure politischen "Erfolge"?
> Und warum habt Ihr Euch nicht vor einem Jahr für unsere
> Interessen eingesetzt?
>
> Und warum betrachtet Ihr nicht einen 'wilden Streik' von etwa der
> Hälfte
> der vorarlberger Kolleginnen - also etwas, was WIRKLICH noch nie
> da war -
> als 'Verbitterung, wie ich sie noch nie erlebt habe'?
>
> 2.) Die Zahlen aus dem Kurie-Artikel ergeben verglichen mit den
> Zahlen aus dem
> Rundschreiben 4/2001 der BS 11 folgendes:
>
> In Wien wurden vor einem Jahr der Berechnung der Prozentsätze
> > in WIEN 5858 Lehrer zugrunde gelegt, also um 258 mehr als diesmal
> > in OBERÖSTERREICH 2830 Lehrer, also um 130 mehr als diesmal.
> Ich erinnere auch daran, dass damals die zunächst ermittelten
> Prozentsätze
> nachträglich korrigiert wurden, indem die Anzahl der Beschäftigten
> Lehrer hinaufgesetzt wurde. Erst dadurch hat man erreicht, dass vorher
> festgesetzte Quoren teilweise nicht mehr erreicht wurden.
>
> Ich sehe für diesem Sachverhalt drei mögliche Erklärungen:
>
> a) die Zahlen der beschäftigten Lehrer vom Vorjahr stimmen und heuer
> wurden die Zahlen 'geschönt' um das Ergebnis besser erscheinen
> zu lassen.
> b) die Zahlen von heuer stimmen und sie wurden im Vorjahr nach oben
> manipuliert, damit die Gewerkschaftsführung die
> Boykottmaßnahmen nicht
> mittragen mußte
> c) die Zahlen von heuer und vom Vorjahr stimmen und es gibt eben
> heuer allein
> in WIEN und OBERÖSTERREICH zusammengenommen um 388
> DIENSTPOSTEN WENIGER.
> (Auf ganz Österreich umgelegt ergäbe das im AHS-Bereich um 892
> Dienstposten
> weniger, das sind 4.5%)
>
> Es wäre wünschenswert, könnte eine kompetente Person der FCG hier
> darüber
> Aufschluß geben, was da nun wahr ist -
>
> Doch so oder so - Kollege Weissenböck möge mir die emotionale Äußerung
> verzeihen - vergleiche ich das im Kurier beschriebene Gehabe unserer
> Gewerkschaftsführung heute mit
> der jämmerlichen Rolle, die sie angesichts viel geballteren Unmuts im - oder
> besser:
> seit dem Vorjahr spielte, so könnte mir ob dieser degoutanten Demagogie
> gleichzeitig
> das Speiben kommen und das Herz brechen!
>
> Gregor Lingl
>
> P. S.: Dies alles ungeachtet der Tatsache, dass auch ich für die
> Beibehaltung der Pragmatisiserung der LehrerInnen bin.
> P. P. S.: Und bewahrt Euch Eure Sensibilität angesichts von Neuer Oberstufe
> und
> bevorstehender Gehaltsrunde!
>
> --
> Diese Liste wird vom Computer Communications Club (http://www.ccc.at)
> betrieben. Um sich aus der Liste austragen zu lassen, senden Sie ein
> e-mail an majordomo@ccc.at mit dem Befehl "unsubscribe lehrerforum" im
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