(2. Versuch, nachdem das 1. posting nicht geklappt zu haben scheint.)

S.g. Kollege Gritsch!

1. Die HAK-Anglisten halten sich also nicht an den Bildungsauftrag der Unterstufe!?
Ich fürchte, es ist sogar noch schlimmer, als sie glauben: Ich fürchte, sogar potentielle Arbeitgeber halten sich nicht an den Bildungsauftrag der Unterstufe und wollen eigensinnigerweise MitarbeiterInnen, die imstande sind, in erster Linie halbwegs fehlerfreie schriftliche Texte auf Englisch zu verfassen.

2. Wenn Sie schreiben, daß in den neuen Lehrplänen (kommunikative) Grammatik eine wichtige Rolle spielt, dann frage ich mich, wie die gängigen Lehrbücher überhaupt approbiert werden konnten - dort merkt man davon nämlich nichts - es sei denn, sie verstehen unter "kommunikativ" "nicht bewußt gemacht".

3. Wenn die HAK "Grammatik zum Schwerpunkt ihrer Überprüfungsinhalte" macht (wie Sie
schreiben) - und dabei eine Menge Durchfaller produziert (wie Koll. Kranz schreibt) - dann müssen Sie erklären, wie so viele Leute in einer Materie durchfallen können, die in der Unterstufe eh angeblich schon "eine wichtige Rolle" gespielt hat.

4. Die Studie von PUCHTA und GERNGROSS kenne ich nicht, aber für die Nicht-Anglisten unter unseren Lesern sollte man schon dazusagen, daß ausgerechnet diese beiden Herren Verfasser des weitestverbreiteten Unterstufen-Lehrbuches sind. Daß hier der gärtnernde Bock auf die Suche nach Schuldigen geht, ist da eine naheliegende Vermutung. Wenn die an ihrem Buch ausgebildeten SchülerInnen später durchfallen, dann kann das ja nur an der HAK liegen ...

5. Wenn 25 Jahre Berufserfahrung (überwiegend Englisch-Klassen) nicht ausreichen, um bei Ihnen die "pädagogische Berechtigung" zu erwerben, mich über Fragen des Englisch-Unterrichts zu äußern, was für Zeugnisse fehlen mir dann noch?

MfG Erich Wallner



Arnold Gritsch schrieb:
>
> Sg. Herr Kollege Wallner,
>
> Ein etwas längerer Blick in den neuen Lehrplan würde genügen, um
> unsere English-Grammarians davon abzuhalten, ohne pädagogische
> Berechtigung, Lehrbücher und KollegInnen an HS schlecht zu machen.
> Übrigens ist 'der Aufbau der kommunikativen' Fertigkeit als Ziel
> inzwischen auch eine Europaratempfehlung (R82) an alle
> Mitgliedsländer. Daraus haben sich auch europaweit die Lehrpläne mit
> kommunikativen Inhalten entwickelt. Grammatik spielt dabei eine
> wichtige Rolle: Eine der Kommunikation dienende! Außerdem gibt es eine
> sehr umfassende Studie zum besagten Thema von PUCHTA und GERNGROSS,
> erschienen in Erziehung und Unterricht und dabei kommen HAK nicht
> gerade gut weg, weil sie eben - entgegen des Bildungsauftrags an der
> Unterstufe - hpts. die Grammatik und nicht das Fertigkeitstraining
> (Lesen-Hören-Sprechen-Schreiben unter kommunikativem Aspekt) zum
> Schwerpunkt ihrer Überprüfungsinhalte machen.
>
> Mit freundlichen Grüßen
>
> Arnold Gritsch
> Lehrer f. Fachdidaktik Englisch an der PA-Feldkirch und dem PI des
> Landes Vlbg.
>
--
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