Lieber Robert,
wenn auch Dein Text ein wenig polemisch klingt, so will ich denn aufklären, was meine sprachliche Insuffizienz angerichtet haben mag. Du bist mir nicht böse, wenn ich eigentlich lieber Helmut Kraus geantwortet hätte, den kenne ich besser als Dich (zumindest von früher).
> Herr Koll. Eidenberger!
>
> Sie schrieben in Antwort auf den Aufruf von Helmut Kraus an die
Mitarbeiter
> im Wiener AK Henriettenplatz , sich von der GÖD zu lösen und in die
> UBG einzutreten, unter anderem, der Henriettenplatz lasse sich halt
> auch nicht von der UBG vereinnahmen, und das sei gut so. Eine etwas
> demagogische Formulierung für einen weiteren Verbleib in der GÖD (wo
> es ja für euch offenbar das Problem der "Vereinnahmung" nicht gibt!).
R.E.: Ich zitiere mich selbst:
"der HP läßt sich also auch nicht von der UBG vereinnahmen -- GUT SO! aber vielleicht können wir für gemeinsame Ziele gemeinsam eintreten -- so wäre es mir am liebsten." Falls es nicht ganz klar war: der HP soll ALLEN KollegInnen offen stehen -- und wir wollen uns da NICHT für die Ziele von GÖD und/oder UBG einspamnnen lassen -- für gemeinsame Ziele treten wir auch gemeinsam mit "wem-immer" ein. Falls der HP zu einer UBG-Kiste geworen wäre, wären viele Leute weggeblieben. Ich nenn' das einfach UNABHÄNGIGKEIT.
> Meine Frage: Wie sieht denn eine Vereinnahmung durch die Unabhängige
> Bildungsgewerkschaft aus? Was sind Ihre Befürchtungen?
R.E.: Ich kenne nur eine Befürchtung: dass mir der Himmel auf den Kopf fällt.
Ansonsten: siehe oben.
> Die UBG hat weder den Apparat, mit dem sie irgendjemanden vereinnahmen
> könnte, noch möchte sie das. Die UBG ist ganz einfach eine Vereinigung
> von LehrerInnen, die aufgrund von Erfahrung zur Auffassung gelangt
> sind, dass die GÖD
> a) vermittelt über ihr Selbstverständnis/ihre Programmatik
> ("Staatsräson") und über Parteischienen GRUNDSÄTZLICH UND LANGFRISTIG
> den Sparkurs der Regierung im öffentlichen Dienst und damit auch
> Bildungsbereich
unterstützt
> und ihm durch ihre Manöver zur Durchsetzung bei den KollegInnen
> verhilft (Die Interessen der KollegInnen werden von der GEWERKSCHAFT
> den Budget-
und
> Sparzielen geopfert)
> b) diesen Kurs durch eine hierarchische, undemokratische
> Organisationsstruktur gegenüber der Kollegenschaft, die von einer
> Einflussnahme auf den Kurs ausgeschlossen und damit TOTAL ENTMÜNDIGT
> ist, absichert (Fraktionsklüngel schnapsen sich hinter verschlossenen
> Türen die Positionen und Vorgangsweisen aus, der Kurs wird nie
> ernsthaft der Überprüfung durch Urabstimmungen ausgesetzt)
> c) unwillens und unfähig ist, ernsthafte Kampfmaßnahmen durchzuführen
> d) unveränderbar ist. Die Arbeit in den GÖD-Strukturen ist eine Zeit-
> und Energieverschwendung.
R.E.: Ich stimme Deiner Analyse zu etwa 80% zu, aber SOOO einfach ist die Welt natürlich nicht.
> Ja, das haben diese über 1000 Mitglieder der Bildungsgewerkschaft
erkannt -
> besonders breit in Vorarlberg nach der Abwürgung des beschlossenen
> Streiks vor einem Jahr durch die GÖD-Führung.
>
> Die Bildungsgewerkschaft versteht sich als von Parteien und Regierung
> unabhängige Interessensorganisation von LehrerInnen, die gegen die
> Einsparungen im Bildungswesen und bei Gehältern WIRKSAM ANKÄMPFEN
> wollen, ohne sich von einem Zentralvorstand gängeln zu lassen. Die
> Mitglieder bestimmen den Kurs über Urabstimmungen und
> Mitgliederversammlungen.
>
> Das Problem der Unabhängigen Bildungsgewerkschaft ist: Um dem in den
> nächsten Jahren weiter gehenden Sparkurs der Bundesregierung im
> Bildungswesen entgegentreten zu können, sind österreichweite
Kampfmaßnahmen,
> vor allem Streiks, erforderlich. Damit die UBG diese durchführen kann
(auch
> in Zusammenarbeit mit der GÖD bzw. zumindest Teilen der GÖD und
> PersonalvertreterInnen), braucht sie eine Ausdehnung von Vorarlberg,
> wo jetzt noch der Großteil der Mitglieder ist, auf alle Bundesländer,
> also viele Mitglieder und aktive Gruppen im ganzen Bundesgebiet.
R.E.: Das ist mir klar.
> Ich frage, wo bei einem solchen Vorhaben die Vereinnahnung der
> KollegInnen liegt.
R.E.: Ihr könnt ja werben, wie ihr wollte -- wer hätte da etwas dagegen? Ihr könnt Euch auch am HP diskutierend einbringen, das geschieht ja ohnehin seit längerem, ABER: der HP wird autonom bleiben, und NIEMANDES Parteilinie/Gewerkschaftslinie übernehmen.
ODER: UNTERGEHEN.
> Grüße Robert Sutterlütti, Unabhängige Bildungsgewerkschaft
Ebensolche
vom
Mag. Ronald Eidenberger
GBA-Vorsitzender am
BRG 19, Krottenbachstraße 11-13
1190 Wien
PS: Ich war das letzte Mal aus gesundheitlichen Gründen gar nicht da, aus irgendeinem Grund ist halt der Helmut nicht in das Koordinationskomittee gewählt worden -- geht deswegen die Welt unter oder der Bodensee über?
--
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